Über die Jahre bin ich zu einem großen Lochplatten-Fan geworden. Vielleicht ist aktuell sogar Peak-Lochbrett Zeit bei mir: Ich baue so viele davon, dass ich sie wahrscheinlich bald über habe.
Wovon schreibt der? Und was hat das mit Surfen oder Campen zu tun?
Warum zum Geier selbst machen?
Habe ich dich überzeugt? Geil, dann los. Falls nicht: Hier geht’s zum Lochbrett von Ikea und hier zum Pegboard aus dünnem MDF, das auch in meinem Büro hängt. Und dann gibt es noch dieses aus Holz bei Amazon. Keine Ahnung, ob das was taugt, mach’s lieber selbst!
👏 Geh’ ma!
Merk dir das DIY Schlüsselbrett / Lochbrett / Garderobe auf Pinterest
Bist Du bei Pinterest? Dann hilfst du dir und mir, wenn Du dir jetzt diese Anleitung kurz merkst. Merci!
Was ist eine Lochplatte? 3 Beispiele
Ganz einfach: Es geht um ein Ordnungssystem für die Wand: Eine Platte aus Metall oder Holz mit regelmäßigen Lochungen. Darin können spezielle Haken befestigt werden, um viele kleinere Dinge ordentlich aufzuhängen.
Das Ergebnis wirkt viel ruhiger und besser konzipiert, als wenn man einfach viele Haken in die Wand bohrt.
Lochbrett im Camper: Ein flexible Organizer
Ich kam auf die Idee für ein Lochbrett für den Camper, weil wir nicht genau wussten, was wir wo aufhängen wollten. Das Pegboard (anderer Name) ist maximal flexibel und schafft auch im Bus Ordnung und eine Menge Hängemöglichkeiten.
Wenn Du nach Ideen für Deinen Camper-Ausbau suchst: Die selbstgemachte Lochplatte sei Dir auf jeden Fall ans Herz gelegt!
Der besondere Dreh meiner Lochplatte: Ich wollte, dass die Haken und die daran aufgehängten Dinge wirklich fest sind. Deshalb bekommen meine Lochplatten in der Regel Gewinde für M5 Gewindeschrauben. Sieht gut aus und hält!
Die DIY Garderobe / unser Schlüsselbrett
An der Garderobe /Schlüsselbrett hab ich mir die Gewinde gespart. Stattdessen steckt man einfach m6 er Schrauben in die Löcher, das geht auch, für leichte Dinge wie Mützen und Schlüssel.
Das Pegboard in der Küche
Wer kennt nicht die wunderbar nervenden Momente, in denen dringend eine Kelle braucht, aber die Schublade klemmt? Siehe Meme (auch selbstgemacht 😉).
Deshalb: An die Wand damit! Da kommt auch noch die Kochblume hin, ein Schäler und der Gusseiserne Wok, der sonst jeden Schrank komplett blockieren würde. Irgendwann hab ich ein Ferienhaus und eine ganze Küchenwand ist nur Lochbrett (wenn die Kinder größer sind vielleicht, Memo an mich selbst).
DIY Lochplatte: So geht’s
Maß nehmen
Als Erstes musst Du herausfinden, wie groß Dein Pegboard werden soll. Zu groß gibt es auch, dann wird die ganze Konstruktion wabbelig, auch wenn Du relativ dickes Holz nimmst.
Mein neuestes Lochbrett ist 38 mal 240 cm groß (siehe Foto unten). Warum 38 cm breit? Das passte gut mit gleichmäßigen Rändern der Wand. Aber es gibt hier noch etwas zu bedenken.
Im nächsten Schritt müssen die Löcher markiert werden. Ich manche alle 5 cm eines. Damit das am Ende auch gut aussieht, soll links und rechts gleich viel Platz sein. Bei 38 cm sind es je 4 cm Rand und 7 Löcher (4 cm + 6*5cm + 4 cm = 38 cm).
Zu wenig Rand sollte vermieden werden und arg krumme Zahlen sind nervig beim Rechnen. Alles klar? Dann weiter im Text!
Platte zuschneiden lassen
Jetzt geht’s in den Baumarkt. Lass dir die Platte im Zuschnitt auf deine Maße sägen. Das ist nicht nur das bequemste, es sieht auch besser aus, als zu Hause mit der Stichsäge oder der Handkreissäge geschnitten.
Ich nehme in der Regel Tischlerplatte. Die ist vergleichsweise günstig, sieht gut aus und hat eine hohe Verwindungsstabilität. In mindestens 13 mm Stärke.
Noch besser finde ich Birke Multiplex, die muss man aber noch dicker nehmen, weil die Stabeinlage fehlt. Und sie ist viel teurer.
Löcher anzeichnen
Jetzt musst Du die Löcher anzeichnen. Nimm dafür die schönere Seite deiner Platte. Warum? Die Austrittsseite reißt beim Bohren immer wieder etwas ein, vorne bleibt also vorne.
Ich errechne wie gesagt einen gleichmäßigen Rand und mache dann alle 5 cm eine Markierung. Das an mindestens 3, besser 4 Stellen. Dann verbinde ich die Punkte mithilfe eines Lineals und einem Bleistift (dünn).
Wenn ein Punkt nicht auf der Linie liegt, habe ich irgendwo einen Fehler gemacht!
Jetzt das gleiche Spiel vertikal, wobei ich jetzt die Linien nicht verbinde, sondern nur mit einem kleinen Markierung die Löcher auf der schon vorhandenen Linie anzeichne.
Bohren
Für meine M5 Einschlagmuttern brauche ich 6er Löcher. Mit einem Holzbohrer und viel Geduld wird jetzt gebohrt.
Die 4 Ecklöcher bohre ich nur mit einem 3er Holzbohrer – da mache ich das Pegboard nachher an der Wand fest.
Bei großen Lochbrettern setzte ich auch in der Mitte nocheinmal 2 Befestigungslöcher!
Am besten wird das Ergebnis natürlich mit einer Standbohrmaschine und einer Opferplatte. Aber es geht auch frei Hand. Kontrolliere deine Löcher zwischendurch darauf, ob Du gerade bohrst.
Und achte auch darauf, dass Du Dir nicht in den Boden bohrst, das Brett ist ja recht dünn!
Schleifen
Mit einem 100er bis 200er Schleifpapier die Kanten brechen und die Oberfläche sauber schleifen. Auch die Löcher auf der Rückseite “entgraten”. Wenn Du Dein Pegboard lackieren willst, ist das noch nicht der Feinschliff.
Einschlaggewinde setzen
Jetzt kommen die Einschlaggewinde. Ich setze nicht unbedingt in jedes Loch eines – einfach um zu sparen. Wenn Du ein Schlüsselbrett baust, ergibt es schon Sinn, in jedes Loch ein Gewinde zu schlagen. Bei meiner Lochplatte für die Laufräder im Flur habe ich mir aber einige gespart.
Die Gewinde kommen von der Rückseite ins Brett! Du brauchst eine stabile Unterlage. Hier ist eine Werkbank schon sinnvoll. Dann mit einem (Gummi-)Hammer die Einschlagmuttern richtig gut im Holz versenken. Je tiefer, desto besser.
Feinschliff und lackieren
Im 6ten Schritt ist das Board auf jeden Fall nochmal dreckig geworden – deshalb schleifen wir jetzt noch mal fein nach, mit 200er bis 300er Körnung. Dann kommt ein Holzlack darauf.
Trocknen lassen, umdrehen, andere Seite lackieren. Das ganze bei guter Belüftung!
Lochbrett montieren
Fast geschafft! Jetzt muss die Lochplatte noch an die Wand. Am besten geht das zu zweit. Ihr müsst nämlich das Lochbrett gerade anhalten und dann mit einer Kulimiene durch die vorgebohrten Befestigungslöcher die Bohrlöcher markieren.
Falls die Kulimiene auch schon zu dick ist kann man auch einen dünnen Nagel ansetzen und einmal kurz anklopfen.
Was Du für Dübel und Schrauben benutzt, hängt davon ab, wie die Wände beschaffen sind und was Du aufhängen möchtest. Ich nehme in der Regel 8er Dübel und passende Spax. Für das Bord in der Küche sind es 10er Dübel und sehr lange Schrauben geworden. Das hält auch den Gusseisernen-Wok!
Jetzt fehlt nur noch eine Kleinigkeit: Damit das Brett nicht an der Wand aufliegt sondern sich etwas abhebt, lege ich Distanzscheiben unter. Zum Beispiel welche aus Kunststoff für Nummernschilder. Die klebe ich einfach von hinten ans Brett, damit sie bei der Montage nicht immer runterfallen.
Schrauben einschrauben und freuen!
Geschafft! Das Lochbrett hängt an der Wand. Ich besorge mir immer gleich einen großen Satz M5 Maschinenschrauben im Internet, weil die im Baumarkt so sauteuer sind.
Dieser Schritt macht am meisten Spaß: Jetzt kann man die Dinge wild sortieren und verschiedene Hängungen ausprobieren.
Interessanterweise bleibt die erste Variante in der Regel ziemlich lange hängen – dabei ist ja gerade der Vorteil, dass Dinge geändert werden können. Ein passender Schraubendreher an der Lochwand hilft, um hin- und wieder zu optimieren.
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Alle Bilder: Luca Brück für milchplus.de
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