Titelbild: Luca Brück
Mit dem eigenen Wohnmobil nach Schottland aufzubrechen, ist ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
Doch vor dem Whisky und den Highlands steht erstmal die Frage: Wie kommt man 2025 eigentlich rüber und dann hoch, in den Norden der Insel? Wer sich den langen Ritt durch England sparen will, kann auf verschiedene Fährverbindungen setzen, die einen samt Camper bequem über Nacht immerhin in die Nähe der Grenze schippern. Direkte Fähren nach Schottland gibt es leider keine mehr.
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf alle relevanten Fährverbindungen vom europäischen Festland aus, mit Fokus auf die Routen Richtung Nordengland – also ganz in der Nähe der schottischen Grenze.
Außerdem nehmen wir die Alternative “über Land” unter die Lupe: Kanalfähre oder Eurotunnel oder gleich “hintenrum” über Irland und Nordirland – und vergleichen Kosten und Komfort. Dazu gibt’s praktische Tipps, etwa zur Mitnahme von Hunden, und ein umfangreiches FAQ.
💁♀️ Hinweis: Alle Angaben basieren auf dem Stand von 2025. Fährrouten und Vorschriften können sich ändern – bitte prüfe die aktuellen Informationen direkt bei den Reedereien, bevor du buchst.
- Alle Fährverbindungen von Europa nach Großbritannien (Übersicht 2025)
- Die wichtigsten Fähren nach (in Richtung) Schottland im Detail
- Mit Hund und Wohnmobil nach Schottland: Die besten Reedereien und Strecken
- Alternativen zur Fähre nach Schottland
- FAQ – Häufige Fragen zur Wohnmobil-Fähre nach Schottland
Alle Fährverbindungen von Europa nach Großbritannien (Übersicht 2025)
Aktuell gibt es keine direkte Fähre vom europäischen Festland nach Schottland – aber mehrere Routen bringen dich mit dem Wohnmobil über Nacht nach Nordengland. Die rostige, aber charmante Arbeiterstadt Newcastle upon Tyne ist nur wenige Fahrstunden von der schottischen Grenze entfernt und auch Kingston upon Hull ist ein passabler Hafen für den Trek in den Norden.
Daneben existieren zahlreiche Kurzstrecken-Fähren über den Ärmelkanal.
Und ganz verwegene nehmen die Route über Irland und Nordirland oder machen gleich eine Rundreise daraus.
Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Strecken, die für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz relevant sind:
Start – Ziel | Reederei(en) | Dauer (ca.) | Ungefähre Kosten* |
Amsterdam (IJmuiden) – Newcastle | ⛴️ DFDS Seaways | 16 Std | 500 bis 750 € |
Rotterdam (Europoort) – Hull | ⛴️ P&O Ferries | 11,5 Std | 480 bis 700 € |
Hoek van Holland – Harwich | ⛴️ Stena Line | 6,5 / 8 Std | 300 bis 600 € |
Calais – Dover | ⛴️ DFDS, P&O, Irish Ferries | 1,5 Std | 150 bis 250 € |
Dünkirchen – Dover | ⛴️ DFDS | 2 Std | 130 bis 220 € |
Calais – Folkestone (Eurotunnel) | 🚉 LeShuttle | 35 Min | 200 bis 400 € |
Cherbourg – Dublin | ⛴️ Irish Ferries | 18 Std | 800 bis 1.000 € |
Roscoff – Cork | ⛴️ Brittany Ferries | 15 Std | 700 bis 900 € |
Belfast – Cairnryan | ⛴️ Stena Line | 2:15 Std | 100 bis 200 € |
Larne – Cairnryan | ⛴️ P&O Ferries | 2 Std | 90 bis 180 € |
🛏️ Kabinenpflicht: Auf Nachtfähren ist die Buchung einer Kabine in der Regel verpflichtend. Bei Tagesfahrten ist sie optional.
💰 Kosten: Die angegebenen Preise sind Richtwerte und können je nach Saison, Fahrzeuggröße und Buchungszeitpunkt variieren.
🐕 Haustiere: Auf vielen Routen sind haustierfreundliche Kabinen oder Unterbringungsmöglichkeiten verfügbar. Mehr dazu im Abschnitt zur 👉 Hundemitnahme.
Die wichtigsten Fähren nach Schottland
Die Paradestrecke ist natürlich von Amsterdam nach Newcastle upon Tyne. Aber Achtung: Diese Fähre ist nicht nur eher teuer, sie ist für Wohnmobile auch oft einfach ausgebucht.
Weitere Fähren nach Schottland (Ärmelkanal & Nordfrankreich)
Diese Verbindungen bringen euch nach Südengland und erfordern eine längere Weiterfahrt nach Schottland. Sie sind oft günstiger und zahlreicher, aber weniger komfortabel für den Reisezweck Schottland. Beispiele:
Diese längeren England Fähren werden v.a. von Frankreich aus genutzt. Für Reisende aus Deutschland sind sie meist ein Umweg. Die Preise liegen etwa bei 200 bis 300 € aufwärts (Wohnmobil + Kabine), je nach Strecke und Saison.
Für Camper kostet der Tunnel ca. 150 bis 400 € (je nach Fahrzeuglänge, Zeit und Buchungsklasse) pro Strecke. Hunde dürfen im Fahrzeug mitfahren.
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✎ Tipp: Die längeren Nordsee-Fähren sind auf den ersten Blick teurer, dafür spart man aber Kilometer: Wer z.B. von Amsterdam nach Newcastle fährt, spart rund 750 km Autofahrt (und Diesel) im Vergleich zur Route Calais–Dover. Außerdem verbringt ihr die Nacht schlafend in eurer Kabine, statt eine zusätzliche Übernachtung auf der Straße einzuplanen. Ihr startet ausgeruht am nächsten Morgen bereits im Norden Englands, was besonders auf dem Weg nach 🏴 (Nord-)Schottland ein großer Vorteil ist.
Aktuelle Situation 2025: Direkte Fähre nach Schottland?
Wie viele Wohnmobil-Urlauber haben auch wir uns vor unserer Reise gefragt, ob es eine direkte Fähre nach Schottland gibt. Leider lautet die Antwort momentan: Nein.
Es existiert 2025 keine direkte Fährverbindung vom europäischen Festland nach Schottland. Bis 2018 gab es zumindest einen Fracht-Fährservice nach Rosyth (nahe Edinburgh), aber derzeit müssen Passagiere den Weg über England nehmen. Und es gab auch mal eine Verbindung von Norwegen nach Schottland. Die brauche ich, um irgendwann komplett Europa im Kreis absurfen zu können. Steht auf meiner Bucket-List!
Allerdings gibt es Pläne für eine neue Route: DFDS prüft die Einführung einer Direktfähre Dunkirk (Dünkirchen) – Rosyth mit drei wöchentlichen Abfahrten, möglicherweise ab Ende 2025. Die Überfahrt würde etwa 20 Stunden dauern. Ob und wann diese Linie tatsächlich startet, ist noch unbestätigt – wir werden berichten!
Die wichtigsten Fähren nach (in Richtung) Schottland im Detail
Die Fähre von Amsterdam (IJmuiden) nach Newcastle
Die Nachtfähre von Amsterdam (IJmuiden) nach Newcastle ist sicher die komfortabelste Verbindung für Wohnmobilreisende nach Schottland.
Die Überfahrt mit DFDS Seaways dauert rund 16 Stunden und wird täglich angeboten. Ihr geht abends in IJmuiden an Bord und kommt am nächsten Vormittag in Nordostengland an – nur etwa 2 Autostunden von der schottischen Grenze entfernt.
Diese Strecke ist sehr beliebt, da sie den Landweg durch den Süden Englands komplett umgeht und euch ausgeruht direkt in den Norden bringt. Für Wohnmobile mit zwei Personen inkl. Kabine liegen die Kosten je nach Saison und Verfügbarkeit bei etwa 500 bis 1500 € pro Strecke.
Haustierkabinen sind begrenzt verfügbar, daher früh buchen! An Bord gibt es Restaurants, Lounges, Shops und Unterhaltungsangebote – ideal für einen entspannten Start in den Schottlandurlaub.
Die Fähre von Rotterdam (Europoort) nach Hull
Die Route von Rotterdam (Europoort) nach Hull wird von P&O Ferries betrieben und ist eine weitere attraktive Nachtverbindung für Camper, die stressfrei nach Nordengland reisen möchten.
Die Fahrzeit beträgt etwa 11 bis 12 Stunden, Abfahrten erfolgen täglich am Abend. Ihr kommt am nächsten Morgen in Kingston upon Hull (Yorkshire) an – von dort aus sind es etwa 4 bis 5 Stunden Fahrt bis Edinburgh, also mitten hinein nach Schottland.
Diese Verbindung eignet sich besonders für alle, die in West- oder Süddeutschland starten, weil Rotterdam noch näher als Amsterdam ist. Die Preise für ein Wohnmobil mit zwei Personen inklusive Kabine bewegen sich je nach Saison im Bereich von 480 bis 700 € pro Strecke. Auch auf dieser Strecke sind Haustiere in speziellen Kabinen erlaubt. Die Ausstattung an Bord ist etwas einfacher als bei DFDS, aber ebenfalls ausreichend für eine angenehme Nachtfahrt.
Von Hoek van Holland nach Harwich
Die Verbindung von Hoek van Holland (bei Rotterdam) nach Harwich an der britischen Ostküste wird von Stena Line angeboten und eignet sich besonders für Reisende, die mehr Flexibilität bei der Tageszeit bevorzugen. Es gibt sowohl Tages- als auch Nachtabfahrten, mit einer Überfahrtsdauer von etwa 6,5 bis 7 Stunden.
Die Route ist deutlich kürzer als die klassischen Nordsee-Fähren, dafür liegt der Zielort Harwich nordöstlich von London – bis nach Schottland müsst ihr noch rund 8 bis 10 Stunden mit dem Camper fahren. Die Strecke an der Nordseeküste ist aber durchaus attraktiv und viele malerische Küstenorte locken mit den wahrscheinlich besten Fish und Chips der Welt!
Diese Strecke ist oft preislich attraktiv: Wohnmobile mit 2 Personen zahlen etwa 200 bis 400 €, abhängig von Abfahrt, Kabine und Saison. Bei Tagesüberfahrten spart man sich die Kabine, während Nachtfahrten Kabinenpflicht mit sich bringen. Stena Line bietet moderne Schiffe mit gutem Komfort, WLAN, Restaurant und Ruhezonen.
Mit Hund und Wohnmobil nach Schottland: Die besten Reedereien und Strecken
Viele Wohnmobil-Fans möchten ihren Hund mit auf die Reise nach Schottland nehmen. Grundsätzlich ist das problemlos möglich, doch jede Reederei hat eigene Regelungen für Haustiere. Hier fassen wir die wichtigsten hundefreundlichen Fährrouten und Tipps zusammen, damit die Überfahrt für Zwei- und Vierbeiner möglichst angenehm verläuft.
Auf den langen Nachtfähren über die Nordsee können Hunde nicht einfach im Wohnmobil bleiben. Die Fahrzeugebenen sind während der Fahrt für Passagiere gesperrt.
DFDS Seaways (Amsterdam–Newcastle) und P&O Ferries (Rotterdam–Hull) bieten zum Glück spezielle Haustierkabinen an. In diesen Kabinen könnt ihr euren Hund mitnehmen und gemeinsam die Nacht verbringen. Die Anzahl der Haustierkabinen ist begrenzt (pro Schiff in der Regel unter 20), daher sollte man so früh wie möglich buchen!
Alternativ gibt es auf manchen Schiffen Bord-Kennels (Zwinger), in denen Hunde die Überfahrt verbringen können, während Herrchen/Frauchen in einer separaten Kabine schläft. Dies empfinden viele Tiere als stressig, weshalb die Haustierkabine klar zu bevorzugen ist!
Bei Stena Line (Hook of Holland – Harwich) sind seit neuestem ebenfalls Haustierkabinen verfügbar. Alternativ durften Hunde hier früher im Auto bleiben oder mussten in Transportboxen/Decks untergebracht werden – erkundigt euch vorab, welche Optionen auf eurer gewählten Abfahrt gelten.
Kurzstrecken-Fähren (Calais/Dünkirchen) handhaben es meist so, dass Hunde im Fahrzeug bleiben können während der kurzen Überfahrt. Wichtig: Ihr dürft während der Fahrt nicht zu eurem Tier hinunter, daher sorgt für Wasser, Lüftung und ggf. ein vertrautes Spielzeug, um dem Hund die Zeit zu erleichtern. Bei Überfahrten über 5–6 Stunden ist diese Variante jedoch ohnehin nicht gestattet, hier sind immer Kabinen oder Kennels vorgesehen.
Praktische Hinweise für die Reise mit Hund: In allen Fällen braucht euer Vierbeiner für die Einreise nach Großbritannien einen gültigen EU-Heimtierausweis (mit Mikrochip und Tollwut-Impfung) sowie einen Nachweis einer Bandwurmbehandlung (vom Tierarzt 24 bis 120 Std. vor Einreise ins UK durchgeführt).
Plant am Hafen ausreichend Zeit beim Check-in ein. Reisende mit Haustier sollen oft früher da sein. Auf den Schiffen gibt es meist ausgewiesene Bereiche für Haustiere (Deckbereiche mit spezieller Auslaufzone oder Sandkasten). Führt euren Hund stets angeleint und ggf. mit Maulkorb (vorgeschrieben z.B. beim Verlassen des Autos an Bord) und beruhigt ihn, falls die Geräusche auf dem Schiff ungewohnt sind.
Alternativen zur Fähre nach Schottland
Über den Landweg nach Schottland (Kanalfähre oder Tunnel)
Nicht jeder möchte eine lange Seereise unternehmen. Als Alternative zu den drei Fähren an die englische Ostküste kann man auch den “Landweg” nehmen: Also zunächst über den Ärmelkanal nach Südengland und dann die gesamte Strecke bis Schottland mit dem Wohnmobil runterleiern. Diese Variante ist oft günstiger, aber ihr müsst deutlich mehr Stunden am Steuer einplanen.
Kanalfähren: Die schnellsten Verbindungen sind Calais–Dover oder Dünkirchen–Dover. Für viele DACH-Reisende liegen diese Häfen praktisch auf der Route durch Belgien/Frankreich. Eine Überfahrt dauert nur 1,5–2 Stunden und die Kosten sind mit rund 150 bis 200 € pro Strecke überschaubar. Gerade im Sommer und kurfristig kann das die einzige bezahlbare Option sein.
Außerdem fahren die Schiffe ständig, ihr seid also sehr flexibel bei den Zeiten. Nachteil: Von Dover bis nach Schottland (z.B. Edinburgh) sind es gut 600 bis 800 km Fahrt je nach Ziel. Das bedeutet einen vollen Fahrtag (8–10 Stunden Fahrzeit) oder mehrere Etappen durch England.
Eurotunnel: Noch schneller über (oder eher unter) den Kanal geht es mit dem Autozug durch den Tunnel. In rund 35 Minuten gelangt ihr von Calais nach Folkestone (bei Dover). Preislich liegt der Tunnel ähnlich wie die Fähren (teils etwas höher). Vorteil: Witterungsunabhängig und euer Wohnmobil bleibt fest am Zug, was für empfindliche Mägen angenehmer sein kann als Wellengang. Allerdings endet ihr auch hier in Südengland und habt den ganzen Weg nach Schottland vor euch.
- Flexibel buchbar
- Vgl. günstig
- Option ohne Schiff
- Deutlich mehr Fahrstrecke (auf der linken Seite!)
- Mautkosten
Über Nordirland nach Schottland
Eine spannende und oft übersehene Option für die Anreise nach Schottland ist der Weg über Irland und Nordirland. Diese Variante eignet sich vor allem für alle, die ohnehin eine größere Rundreise planen oder Irland in die Route integrieren möchten. Die Idee: Ihr nehmt eine Fähre vom europäischen Festland nach Irland:
- Cherbourg – Dublin (Irish Ferries, Stena Line – ca. 18 Stunden)
- Roscoff – Cork (Brittany Ferries – ca. 14–15 Stunden)
- Le Havre – Dublin (Stena Line – ca. 20 Stunden, vor allem für Lkw, aber vereinzelt auch Camper)
Von dort aus fahrt ihr über die grüne Insel in Richtung Nordirland. Die größeren Straßen sind gut ausgebaut und natürlich gibt es auch in Irland viel zu sehen.
Anschließend bringt euch eine kurze Fähre von Nordirland nach Schottland:
- Belfast – Cairnryan (Stena Line, ca. 2:15 Std)
- Larne – Cairnryan (P&O Ferries, ca. 2 Std)
Diese Überfahrten sind mehrfach täglich möglich, günstig und problemlos mit dem Wohnmobil buchbar. Cairnryan liegt direkt an der schottischen Westküste. Von dort seid ihr in rund 2,5 Stunden in Glasgow oder im Loch Lomond Nationalpark.
🚌 Wer z. B. über Cherbourg – Dublin anreist, fährt dann über Belfast – Cairnryan weiter nach Schottland. Die Gesamtkosten dieser Route liegen meist im Bereich der Nordsee-Fähren nach England, bieten aber den Vorteil, zwei Inseln in einer Reise zu entdecken.
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