Ist der Omnia-Ofen wirklich das Wunderding, als das er beworben wird? Man mag es kaum glauben angesichts der zahlreichen Blogs und Influencer, die ihn preisen als würden sie sich auf einen Job beim Shoppingkanal bewerben. Was kann der Omnia Backofen wirklich? Wir haben’s getestet.
“Der Omnia ist echt die Eier legende Wollmichsau unter den Campingkochgeräten.” Das sagt Ben vom Campingartikelhändler Fritz Berger in einem Youtubevideo über den Omnia Camping Backofen.
Googelt man “Omnia Backofen” liefert die Suchmaschine 150.000 Ergebnisse.
Dank Youtube könnte man mehrere Leben mit Omnia-Videos zubringen. Und auch die gesammelten Rezensionen der Shops lesen sich wie Heiratsanträge für den kleinen Backofen für den Gasherd.
Aber jetzt mal halblang. Wer unterwegs Kuchen backen will, muss mitunter (Eier-)Schaum schlagen. Und wer Gadgets verkaufen will, der macht eben Werbung. Deshalb durften wir den Omnia ja auch testen.
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- Omnia Backofen
Typ | Kochzubehör |
Fassungsvermögen | 2 Liter; 1,4 Liter nutzbar |
Gewicht | 0,5 Kilogramm |
Material | Edelstahl, Aluminium |
Preis | ca. 50 Euro |
Alternativen | Petromax Camping Backofen, Enders Vamo, Pardini Versalia, Ofen Kasserolle von Ibili, Camping Backofen Maria |
Für | Zwei bis Drei Feinschmecker |
Urteil | Besser haben als nicht haben |
Zugegeben, die letzte Frage nach dem Brauchen ist eher eine Scheinfrage, damit ich direkt mit einer klaren Ansage einsteigen kann: Nein, niemand braucht den Omnia Backofen. Deshalb gehen wir ja überhaupt erst Campen und nicht in den Cluburlaub oder bleiben zu Hause in der 50.000-Euro-Küche. Darum kann es also hier nicht gehen.
Ich denke, die spannende Frage ist, ob es sich lohnt, den Omnia a) anzuschaffen und b) ihm einen der spärlichen Topfplätze im Camper freizuräumen. Denn die Eier legende Wollmilchsau ist der Omnia eher gerade nicht, sondern eher die unpraktischste Backform, in der du je Lasagne gestapelt hast.
Aber er ist eine Backform in der du ohne Ofen Lasagne machen kannst und das kann eben sonst überhaupt keine Backform von sich behaupten. Den bei Amazon erhältlichen Alternativen fehlt das edelstählerne Unterteil, so dass Backgut häufig anbrennt. Und a) kann man auch super umgehen, in dem man das Ding verschenkt.
Der Omnia Backofen im Test
Was ist der Omnia Ofen aus Schweden?
Der Omnia ist ein Aufsatz für den Herd, in dem man backen kann. Der Legende nach wurde das Prinzip in Schweden erfunden. Und es heißt, dass dort jeder Haushalt so ein Ding habe. Das scheint mir schon etwas abwegig, aber wer weiß, wer weiß. Ach die Schweden.
Der Omnia besteht aus drei Teilen: einem Unterteil, das verhindert, dass die Backstücke unmittelbar auf den Flammen brutzelt und die direkte Hitze umlenkt. Darauf sitzt der Topf, die Omnia Form, die wie eine Gugelhupfform aussieht, weil sie in der Mitte ein Loch hat.
Dieses Loch ist entscheidend für die Funktionsweise, denn dadurch gelangt die Hitze nach oben, über Kuchen, Auflauf oder Brötchen. Das dritte Teil ist der Deckel, der die Hitze staut und wieder auf das Backgut lenkt. Ziemlich simpel eigentlich und trotzdem (wahrscheinlich gerade deshalb) sehr überzeugend.
Der Omnia ist für die offene Flamme gedacht, aber er funktioniert auch auf allen anderen Herdarten, außer auf Induktion, weil er ja dort heiß werden soll, wo er nicht ist. Er kostet um die 50 Euro im Set mit verschiedenem Zubehör (je nach dem) 70 bis 100 Euro. Was man davon braucht versuchen wir auch noch zu klären.
Wie gut funktioniert der Omnia Camping Backofen?
(8,5 / 10)
Die grundlegende Funktionsweise haben wir ja schon angedeutet. Der Omnia wird auf den Herd gestellt. Unter der eigentlichen Form ist eine kleine Edelstahlschale, die die Backform vor der direkten Hitze abschirmt. Durch einen Kamin in der Mitte kommt die Hitze über das Backgut und sorgt dort dank des Deckels für Oberhitze.
Wie gut klappt das? Es klappt. Tatsächlich erreicht der Omnia eine recht gleichmäßige Hitzeverteilung, so dass man darin Kuchen oder Brot backen kann. Ohne Omnia ist das recht aussichtslos, würde das meiste doch entweder nicht gar oder von unten anbrennen.
Allerdings braucht backen Zeit, also Gas. Dafür kann der Omnia nicht so viel, er ist sogar recht effizient. Mit einem Kartuschenkocher sollte man trotzdem nicht anfangen, Brot zu backen. Man kann aber ja in Öfen nicht nur backen sondern auch überbacken.
Denn wenn wir ehrlich sind, dann ist es doch das Gratinierte, das uns wirklich fehlt beim Surf-Vagabundieren entlang der Küsten. Leider ist der Omnia hier limitiert. Aufläufe gelingen spielend, aber so eine echte Käsekruste, über die an den Rändern die Bolognese hoch köchelt, wird man im Omnia eher nicht hinbekommen (bzw. nur mit unverhältnismäßig viel Energie).
Eigentlich sieht man das auf Rezeptbildern ganz gut, wo die Beschreibung oft mehr sagt, als 1000 Worte. Oder wie geht der Spruch?
Test 1: Aufbackbrötchen aus der Omnia Form
Das braucht man: Omnia, Gittereinsatz für den Omnia, Herd, Aufbackbrötchen aus dem Supermarkt.
Zeit: 15 – 20 min bei mittlerer Hitze
Ein beliebter Einsatzzweck unterwegs sind Aufbackbrötchen. Brot wird im Camper ja noch schneller alt als zu Hause und entweder lätschig oder etwas sehr knusprig, ähnlich wie Basalt oder so; keine Ahnung, ich bin Wortmetz und kein Steinhauer. Warme Brötchen mit einem Minimum an Aufwand, das ist also wirklich und völlig unironisch eine geile Sache. So gut, dass wir in der ersten Urlaubswoche mit dem Omnia dreimal Brötchen aufgebacken haben.
Zum Aufbacken heizt man den Omnia erstmal auf voller Flamme auf, so 2 bis 5 Minuten. Dann kommen die Brötchen rein, unbedingt mit Gittereinsatz, sonst bekommt man Briketts für den Holzofen im Wohnmobil. Dann die Flamme herunterdrehen, auf etwas mehr als ganz klein. In den Omnia passen vier lange Aufbackbrötchen. Bei dieser “Quadratur des Kreises” gibt es jeweils zwei Berührungspunkte pro Brötchen mit der Wand der Form. Es wäre also vielleicht eine gute Idee, kleinere Brötchen zu backen.
Die Brötchen werden in akzeptabler Zeit durch, so richtig Farbe bekommen sie aber erst spät. Man neigt also dazu, sie länger und länger zu backen. Insgesamt brauchen die Aufbackbrötchen im Omnia knapp 20 Minuten, also etwas länger als die Packungsangabe für den Ofen vorsieht.
→ Aufbackbrötchen gelingen gut, allerdings brauchen sie etwas länger als im Backofen. Wenn der Gasverbrauch nicht so entscheidend ist, dann ist schon das ein echter Pluspunkt für den Omnia.
Test 2: Croissants zum Fertigbacken aus dem Omnia Ofen
Das braucht man: Omnia, Herd, Aufbackcroissants.
Zeit: Etwa 25 Min. bei mittlerer Hitze
Die Aufbackcroissants sind noch roher Teig, sie kommen also der Sache mit dem Selberbacken recht nahe. Obwohl wir einen Sauerteig 4000 Kilometer kutschiert haben, hat es zum Brotbacken nämlich aus Motivationsgründen nicht gereicht. Die Croissants kamen aus so einer Pappdose. Man muss sie noch rollen und in den Omnia legen. Weil sie noch gar nicht vorgebacken sind, brauchen sie mindestens 25 Minuten, auch das ist etwa 5 bis 10 Minuten länger, als die Packung vorsieht.
→ Backen funktioniert mit dem Omnia gut, unser einziger “Kritikpunkt” ist auch hier der Energieverbrauch. Wer an Ersatzflaschen kommt oder nicht so lange reist, kann das ja vernachlässigen.
Test 3: Lasagne aus dem Omnia Grill
Das braucht man: Omnia, wahlweise Silikonform für den Omnia, Herd, Lasagnezutaten.
Zeit: 40 Minuten bei mittlerer Hitze
Nun also noch ein echter Sehnsuchtstest: Dank Omnia muss ich nie wieder auf die wöchentliche Lasagne verzichten. Bekanntermaßen braucht man für eine Lasagne zweierlei Saucen, ein Ragout und eine Bechamelsauce. Besonders gelangweilte Kochhipster machen auch noch die Nudeln selbst, dafür braucht man einen sauberen Tisch und ein ordentliches Nudelholz.
Das ganze ist ja ohnehin als Fleißarbeit verschrien, die Sorge ist nun, dass der Omnia das nicht besser macht. Den muss man ja auch noch putzen! Diese Sorge ist aber nur halb begründet, Omnia und Silikonform lassen sich sehr einfach auswischen und das ganze Kochgeraffel kann man während der Backzeit sauber machen. Aber man braucht natürlich schon etwas Platz.
Eine Lasagne braucht üblicherweise so lange, wie die Nudeln, die sie enthält. Also rund 25 Minuten. Und danach kann man ihr noch eine Viertelstunde dabei zuschauen, wie sie immer besser wird. Im Omnia sollte man den Platten etwas länger geben. Nach 40 Minuten ist die Lasagne fertig. Es schadet aber auch nicht, ihr eine Stunde Zeit zu lassen.
→ Aufläufe wie eine Lasagne werden im Omnia sehr gut gar. Das Überbacken funktioniert auch, allerdings braucht man für die Käsekruste Geduld. Für die ganze Vorbereitung sollte man Geduld und Platz haben.
Test 4: Pizza aus dem Omnia Ofen
Man braucht: Omnia, Herd, Pizzazutaten
Zeit: 10 Minuten pro Pizza bei mittlerer Hitze
Pizza ist ein Verkaufsargument für die Backform. Es klingt einfach so unglaublich. Nur hat die Sache ein Loch. Wortwörtlich. Omnia empfiehlt daher, den Teig zu rollen und gewissermaßen einen Pizzastrudel zu backen. Andere Rezepte machen Calzone.
Wir haben uns für klassische Pizza entschieden. Das hat super funktioniert. Den Teig rollt man am besten lang aus und legt ihn einmal im Kreis in der gut gefetteten Form. Dann kann man ihn noch etwas mit den Fingern an den Wänden hoch drücken. Ich glaube, wir haben zu zweit vier solche Pizzen gegessen.
→ Pizza im Camper, es geht. Die einfachste Variante ist ein Fertigpaket aus dem Supermarkt. Als Calzone gefaltet und im Kreis gelegt ist das ein super einfaches Essen für den Camper. Unsere Version war etwas elaborierter, hat aber auch gut funktioniert. Allerdings sollte man nicht zu viele Esser einplanen, die Grundfläche des Omnia ist einfach nicht so groß.
Material & Qualität des Omnia
(6,5 / 10)
Der Deckel des Omnia kam bei uns mit einem leichten Detsch an. Das ließ sich leicht beheben, aber es ist schon essentiell, dass die Form richtig abschließt. Sonst entweicht die Hitze. Besonders Robust ist vor allem der Deckel nicht. Auch auf den Rest der Form sollte man gut aufpassen.
Denn der Omnia hat ein Edelstahl Unterteil, Backform und Deckel sind aber aus Aluminium. In der Omnia-Szene wird das nicht nur aus Stabilitätsgründen gerne diskutiert: Kann das Kochen darin gesundheitsschädlich sein? Das Wissensmagazin Quarks rät in einem umfangreichen Beitrag zur Schädlichkeit von Aluminium: “Keine Panik, aber wo es geht auf Alu verzichten.”
Auch, weil Aluminium nicht gut für das ist, was wir Umwelt nennen. Die Herstellung ist extrem energieintensiv. Gleichzeitig sind Alu-Kochtöpfe nicht so langlebig, wie Edelstahltöpfe. Gut ist, dass der Omnia jeweils nur aus einem Metall besteht: So kann er sehr gut recycelt werden.
Warum es den Omnia trotz der großen Nachfrage nicht aus Edelstahl gibt, erklärt Omnia nicht. Aluminium ist günstiger und leichter, aber beides ist für eine wirklich große Zielgruppe nicht die erste Priorität. Und günstig ist der Omnia ja trotzdem nicht. Dem Omnia liegt ein Aufbewahrungsbeutel bei, der durchaus seinen Zweck erfüllt.
Ein Wort noch zum Zubehör: Da gibt es alles mögliche, von der Silokonform über Alueinsätze zum Vorbacken bis zu Omnia-Topflappen. Die Qualität ist nicht zu beanstanden, geht aber auch nicht über ein typisches Merch-Niveau hinaus. Original Omnia Zubehör ist also nicht unbedingt besser als Alternativen.
Handhabung & Benutzerfreundlichkeit des Omnia
(8,0 / 10)
Ein Hauptargument für den Omnia ist, dass er wirklich sehr einfach im Handling ist. Auch wenn man mit der Temperatur nicht ganz richtig liegt, wird das Ergebnis meist brauchbar.
Die drei Teile und das meiste Zubehör lassen sich gut verstauen und – noch wichtiger – auch gut reinigen. Speziell die Form und die Silikonform lassen sich sehr gut auswischen. Die Backform darf übrigens nicht in die Spülmaschine. Stattdessen empfiehlt Omnia, angebackene oder eingetrocknete Reste in kaltem Wasser einzuweichen, da das die Stärke löse.
Der Omnia hat keinen Griff und wird recht heiß. Man braucht also einen Topflappen, Backhandschuh oder einfach ein Geschirrtuch. Manche Vielbacker schwören auf eine Haltezange. Dabei muss man allerdings aufpassen, weil die klassischen Metallgreifer wie etwa von Trangia die Form beschädigen können. Als besonders geeignet hat sich der Biwak Topfgriff von Relax herausgestellt.
Auch hilfreich wäre möglicherweise ein Sichtfenster. Vielleicht wäre das aber auch immer beschlagen. Auf jeden Fall wäre ein Glasdeckel deutlich schwerer.
Was kostet der Omnia Schweden?
(5,0 / 10)
Der Omnia kostet etwa 50 Euro. Mal etwas weniger, mal etwas mehr. Meistens wird er allerdings im Set verkauft. Da gibt es diverse Zusammenstellungen. Wirklich unentbehrlich ist eigentlich nur der Gittereinsatz zum Aufbacken. Aber der Omnia ist ja sowieso Reiseluxus. Also kann man schon auch noch etwas mehr dazu bestellen. Am Zubehör verdienen allerdings viele Händler und Hersteller. Die Silikonform kostet etwa 20 Euro, eine Hülle, die kaum mehr kann als die mitgelieferte, etwa 15 Euro.
Das ist alles mehr oder weniger in Ordnung. Der Preis erklärt sich allerdings kaum durch die Qualität der Produkte, als durch deren Marktmacht. Es gibt halt keine echte Alternative. Hergestellt wird der Omnia übrigens von einer Marketingfirma, der Koala Marketing Company AB. Das sagt ja auch irgendwie etwas aus.
Zubehör für den Omnia
Neben dem Omnia-Zubehör machen zahlreiche Firmen passende Gadgets. Es lohnt sich meist, direkt ein Set zu kaufen. Nur welches?
Das Aufbackgitter für den Omnia
Der Gittereinsatz ist ein ziemlich sinnvolles Zubehör. Man braucht es wirklich für das Backen/Aufbacken von Brötchen oder Croissants.
- Aufbackgitter passend für den Omnia Schweden Backofen (auch für die Maxi-Form!)
- gefertigt 1mm Edelstahl V2A
Die Silikonform für den Omnia
Nach Angaben von Omnia ist die Silikonform überflüssig. Sie erleichtert aber das Reinigen der Form und ist selbst sehr gut auswischbar. Das offizielle Omnia-Kochbuch wiederum empfiehlt den Einsatz für den Omnia für alle sauren Speisen, also etwa Brote mit Sauerteig. Das klingt durchaus sinnvoll, greift saures doch das Alu an.
Die-Silikon-Muffinform
Absolutes Must-Have. Nein, im Ernst, tatsächlich schwören manche Omnia-Aficionados auf den Muffin-Einsatz. Mir geht dabei aber zu viel Volumen verloren.
Thermometer
Das Thermometer braucht man auch nicht wirklich. Es ist aber durchaus interessant zu wissen, wie heiß es denn nun gerade im Omnia ist. Und die allermeisten klassischen Ofenrezepte sind ja auch mit Temperaturangabe. Nur: Einen Braten würde ich eher im Topf als im Omnia machen. Das Thermometer wird einfach durch eines der Lüftungslöcher im Deckel befestigt. Es eignet sich fast jedes Grillthermometer.
- EINBAU IN UNTER 5 MINUTEN: Der Einbau des Grill Thermometers ist sowohl einfach als auch schnell. Das Thermometer in die Öffnung fädelt, die Mutter zuschrauben und...
- HITZEBESTÄNDIG: Das BBQ Thermometer zeigt exakt, fehlerlos und ohne Probleme Temperaturen bis zu bis 400 Grad Celsius an.
Topflappen
Irgendetwas zum Greifen braucht man, weil der Omnia logischerweise sehr heiß wird. Die originalen Omnia-Topflappen müssen es aber eigentlich nicht sein.
Omnia Kochbuch
“Das Omnia Kochbuch” weiß selbst nicht ganz genau, was es für Kategorien haben will. Das Register sagt in etwa: Fisch, Huhn, Rind, Brot (unvollständig). Die Rezepte selbst sind insofern sinnvoll, als das sie Zeit-und Temperaturangaben machen. Ansonsten sind sie etwas unterkomplex, wie das ja in der Campingküche oft ist. Zitat: “Am einfachsten ist es, die Lasagneplatte durchzubrechen, um sie in die Form zu legen.” Ja, wie denn sonst?
Es gibt unzählige andere Kochbücher speziell für den Omnia. Ich würde aber eher empfehlen, die eigenen Lieblingsrezepte anzupassen. Wer sich einen Omnia kauft, kocht doch gerne, oder?
Aluformen zum Vorbacken
Das ist nun wirklich speziell: Omnia vertreibt Aluformen, die genau in den Omnia passen. Da kann man also entweder im heimischen Backofen die perfekte Lasagne machen, sie einfrieren und dann am See im Omnia aufwärmen. Oder man kocht darin, um die Form nicht dreckig zu machen. Beides ist natürlich Quatsch. Die erste Anwendung erklärt aber viele der perfekten Produktbilder, die durch das Netz schwirren.
Omnia-Maxiform
Omnia hat vor Anfang November eine neue Maxiform angekündigt. Sie wird 3L Fassungsvermögen haben – also das 1,5fache der aktuellen Form. Damit kann dann möglicherweise auch gut für Familien gekocht werden. Laut Omnia bleiben die Zubereitungszeiten gleich. Bei Backwaren stimmt das wohl schon mal nicht: Pro 200g kann man 5-7min zusätzlich rechnen.
Die neue Form ersetzt einfach das Mittelteil. Man braucht also zusätzlich immer noch den Untersatz und den Deckel. Sehr wahrscheinlich wird es aber auch direkt Sets mit der normalen und der Maxiform zu kaufen geben.
- extra große Form für den Omnia mit 3L Volumen
- kommt voraussichtlich Ende November
- kompatibel zu Unterteil und Deckel
- Der Preis soll um die 30 Euro liegen
- Ab Ende Nov. zum Beispiel hier erhältlich
Tipps und Tricks
Omnia reinigen und Gerüche entfernen
Wer einen Omnia hat, macht fast sicher Salziges und Süßes darin. Was aber tun, wenn der Kuchen nicht nach Lasagne schmecken soll? Ganze drei Möglichkeiten fallen uns ein. Die erste ist die Silikonform. Die zweite ist Backpapier, allerdings ist das auch eine recht krumpelige Angelegenheit. Die dritte Möglichkeit ist die Spezialreinigung: Heißes Wasser mit Backpulver und einem Schuss Essig in die Form geben, einweichen lassen, ausspülen. Dann ist der Geruch raus.
Küchenhelfer aus Metall vermeiden
Um die Form nicht zu zerkratzen sollte man nur Holzkochlöffel oder Kunststoffkochbesteck nutzen.
Omnia richtig ausrichten
Je nachdem was man so kocht bis backt, kann man unterschiedliche Brenner benutzen. Manchmal ist die kleine Flamme sogar die beste Wahl: Sie feuert direkt in das Loch und ist quasi Oberhitze, während eine größere Flamme vor allem von unten heizt. Auf jeden Fall sollte der Omnia möglichst mittig stehen, was gar nicht so leicht ist. Soll besonders gleichmäßig erhitzt werden, kann auch eine Simmerplatte sinnvoll sein.
Kauf den Omnia mit Edelstahl Unterteil
Der Omnia war bis vor kurzem komplett aus Alumnium. Das Unterteil ist aber in der neuen Version aus hochwertigem Edelstahl. Die günstigsten Angebote im Netz sind meist leider Alu-Versionen. Man erkennt sie an der leichten schwärzlichen Farbe des Unterteils, außerdem ist als Material schlicht “Aluminium” angegeben.
Alternativen zum Omnia Backofen
Der Omnia macht seine Sache sehr gut. Der einzige Kritikpunkt: Er könnte aus Edelstahl sein. Und: Er ist relativ teuer. Es gibt im Internet einige Produkte, die als Alternative verkauft werden. Sind sie das auch? Schwer zu sagen, wir hatten noch keinen im Test. Hoffentlich können wir das bald nachholen. Einige Dinge fallen aber auch aus der Ferne auf beziehungsweise ergeben sich aus den Kundenrezensionen:
Der Pardini Versalia / Home Fornetto
Der Pardini Versalia oder auch “italienischer Omnia” ist eine brauchbare Alternative. Er hat gut einen halben Liter mehr Nutzinhalt als der Omnia. Allerdings wird die Hitze wohl nicht ganz so gut verteilt wie beim Omnia, vor allem Brot und Kuchen backt leichter an. Außerdem soll der Backaufsatz nicht so gut verarbeitet sein wie der Omnia. Einige Kunden merken an, dass das Aluminium teilweise scharfkantig sei. Dafür ist er deutlich günstiger als der Omnia. Der Pardini hat Griffe, allerdings werden die auch sehr heiß. Man braucht also trotzdem Topflappen und beim verstauen sind sie auch im Weg. D
Die Ibili Ofen-Kasserolle
Der Ibili Aufsatz sieht sehr nach Topf aus. Es gibt ihn in drei Größen, auch deutlich größer als den Omnia. Allerdings hat auch der Ibili Camping Ofen Nachteile: Seine Griffe sind aus Plastik – trotzdem werden sie nach Kundenangaben sehr heiß und fangen an zu stinken. Außerdem ist der Aufsatz aus Aluminium und nicht wie angegeben aus Edelstahl. Dass er trotzdem so beworben wird diskreditiert ihn in meinen Augen schon.
Der Camping-Backofen Maria
Dieser Ofenaufsatz geht einen anderen Weg als die Konkurrenz. Die heiße Luft kommt wird hier von unten an eine Backpfanne und dann außen herum geleitet. Dadurch kann man in der Maria auch braten. Das Aufbacken von Brötchen oder altem Baguette soll sehr gut funktionieren. Auch Pizza gelingt wohl besonders gut, auch weil man sie in der gewohnten Form lassen kann. Aufläufe oder Brot kann man darin allerdings nicht machen. Die Form ist beschichtet, was mit Sicherheit nicht sehr lange hält.
Fazit
Im Omnia Kochbuch finden sich völlig unterschiedliche Rezepte: Pizza, Aufläufe, Rouladen vom Rind und auch viel Fisch. Daher wohl auch das mit der Wollmilchsau. Ist ja auf den ersten Blick auch eine tolle Sache, diese Vielseitigkeit. Manchmal wirken die Rezepte aber auch etwas bemüht auf den Omnia zugeschnitten. Rouladen kann man ganz prima in einer tiefen Pfanne oder im Schmortopf machen. Ich finde diese bemühte Vielseitigkeit überflüssig. Man kann in dem Ding Pizza und Brot machen, das reicht doch als Argument!
Der Omnia ist ein Backaufsatz, kein Backofen. Damit gibt er dem gewieften Camping-Koch einen ganzen Strauß an neuen Möglichkeiten in die Hand: Backen oder aufbacken, Aufläufe oder sogar Pizza. Das ist ein echter Zugewinn. Wer also den Platz hat, wird sich garantiert mit dem Omnia anfreunden. Man kommt aber auch ohne wunderbar klar. Und so manches Gericht ist im Omnia eigentlich falsch aufgehoben. Der Omnia ist außerdem der ideale Camping Backofen für zwei bis drei Personen. Für mehr oder besonders hungrige Münder ist die Form mit 1,4 Litern zu klein.
Ich benutze seit 1 jahr einen Ibili und das mit den plastikgriffen habe ich nur die erste 4-5 mal beim backen bemerkt. Ich denke mir dass die griffe wegen das productionferfahren mit etwas beschichtet werden das beim erhitzen anfängt zu riegen… Wie gesagt, nach 4-5 nutzen ist den geruch verschwunden. Die griffe sind (denke ich) nicht aus ergend einen billig plastik aber sehen aus das einen hard plastik genutzt ist die gut mit hitze klarkommt.
Ibilis so wie Omnias sind wunderbare töpfe. Den Ibili ist dazu billiger, etwas größer, den topf/form ist etwas höher, den deckel aber niedriger, aus ähnliche materialien angefertigt, hat zumindest griffe, es gibt sämtliche hersteller die silikonformen, gitter und kuchenformen aller art anfertigen und man kann die übliche Omnia recepten einfach weiter nutzen.
Hallo Sander,
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich bin nicht so überzeugt wegen der Griffe, die Hitze ist schon enorm. Und: Den Omnia gibt es eben auch mit Edelstahl Unterteil mittlerweile. Viele Grüße,
Luca
Vielen Dank für den sachlichen Bericht. Ich hab mir den Omnia zugelegt und war überrascht über die guten Back- und Kochergebnisse. Mein Problem ist aber das Material Aluminium, dann auch noch Silikon bzw. die empfohlene Beschichtung. Ich habe mir jetzt den Petromax Camping Backofen zugelegt, da dieser insgesamt aus Edelstahl ist. Die Koch- und Back-ergebnisse sind genausogut; es gibt nur den einen Nachteil, dass er etwas groß ist: Durchmesser ca 32. cm ohne Griffe. Haben Sie zu diesen Backofen auch schon Erfahrungen gemacht?
Herzliche Grüße
Hermine Lenz
Hallo Frau Lenz,
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Der Petromax ist recht neu, oder? Ich hatte den tatsächlich noch nicht auf dem Schirm. Hole ich aber nach, der sieht super aus! Da könnte ich endlich Sauerteigbrot drin machen! Mir ist unerklärlich, warum Omnia noch keinen komplett aus Edelstahl gemacht hat. Tja. Danke für den Input, ich ergänze den Kommentar, wenn ich den Petromax getestet habe.
Viele Grüße, Luca