Camper und Wohnmobile stehen die meiste Zeit herum. Was also tun? Na klar, vermieten! Welche Probleme es machen kann, wenn man eine gute Idee konsequent verfolgt, zeigt das Beispiel PaulCamper.
🚐 PaulCamper ist deutschlands größte Plattform für die “private” Camper-Miete. Das heißt, dass hier überwiegend Privatperson ihre Camper vermieten, wenn sie sie nicht brauchen. Als Vermieter kann man so die Fixkosten hereinholen, oder sogar richtig Geld verdienen, so dass Versprechen.
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Eine Sache hat uns bei unseren Tests immer gestört: Entweder hatten wir viele offene Gewürze in der Schublade, oder halt fast gar keine 🤷.
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Das stimmte nie so richtig, weil es doch viel zu beachten gilt und weil außerdem die Gebühren und die Kosten für die Versicherung so hoch sind, dass die Preise für die Kunden kaum mit denen professioneller Vermieter konkurrieren können. Es ist also oft teurer, “privat” zu mieten, als bei einem unserer Testsieger weiter unten👇.
⚠️ Achtung: PaulCamper wurde an Camplify verkauft, App und Website werden immer noch umgebaut. Aktuell (März 2024) funktioniert das Buchungssystem nur sehr eingeschränkt. Es kommt immer wieder zu Problemen und kurzfristigen Stornierungen (wobei dann nicht mal automatisch Rückzahlungen veranlasst werden). Lies unbedingt die Google Maps Bewertungen zu PaulCamper. Wegen der andauernden Probleme sind ohnehin gerade viele Camper deaktiviert und nicht buchbar.
⚠️ Aktuell raten wir dringend von PC ab, das Buchungssystem funktioniert schlecht und führt zu zahlreichen Pannen. PaulCamper ist eine Vermittlungsplattform für Wohnmobile, ein “Airbnb für Camper”. Das heißt, dass PaulCamper nicht selbst vermietetet, sondern Vermieter und Mieter zusammenbringt. Die meisten der Vermieter bieten dabei ihren privaten Camper an.
Kategorien 1-6 wie oben 👆
🤩 Kundenzufriedenheit (5.5/10): Nach der Übernahme durch das australische Unternehmen Campilfy ist die Website aktuell deutlich schlechter geworden, es gibt immer wieder Probleme. Sowohl Vermieter als auch Mieter klagen darüber, bei Problemen trotz hoher Provisionen allein gelassen zu werden.
💁♀️ Inklusivleistungen / Servicepauschale (7.0/10): Vom Vermieter individuell einstellbar, genau wie die Inklusivleistungen. Theoretisch gilt immer noch das “PaulCamper-Versprechen”, also dass eine vollständige Campingausstattung an Bord ist.
✅ Versicherung (6.0/10): Die inkludierte Versicherung hat (in der Regel) einen SB von 1500 Euro. Der SB lässt sich auf 750 oder 250 Euro reduzieren, wenn der Vermieter diese Option anbietet. Die Kaution liegt bei 1000 – 1500 Euro. Zusätzlich gibt es eine Interieurschutzversicherung. Der Versicherer ist die Allianz, die Schadensregulierung ist problematisch.
🚌 Fahrzeugauswahl & Qualität (7.0/10): Immer noch sind viele Camper und Wohnmobile gelistet, was sehr gut ist, um zum Beispiel ein bestimmtes Modell zu testen. Allerdings sind viele Fahrzeuge nicht professionell gewartet.
🗒️ Stornierungsbedingungen (6.0/10): Abhängig vom Vermieter eine von 3 Varianten, die auf deutsch “mild”, “moderat” und “streng” heißen: Mild → 20 % Gebühren bis 30 Tage vor Reise, 25 % bis 8 Tage, danach 30 % / Moderat → 20% Gebühren bis 60 Tage vor der Reise, 25% bis 30 Tage, 50% bis 8 Tage und 70 % danach / Streng → 75 % Gebühren bis 30 Tage vor der Reise, 85 % bis 8 Tage, 95 % danach. PaulCamper behält die Provision immer ein!
💲Preise (6.5/10): Die Preise variieren sehr stark. Durch die verschiedenen Gebühren war PaulCamper in den vergangenen zwei Sommern eher teurer als professionelle Vermieter. Vieles ist von Vermieter zu Vermieter unterschiedlich, etwa die Servicegebühr. Abgerechnet wird nach Tagen, was bedeutet, dass man einen Miettag zusätzlich zahlt.
Weitere getestete Kategorien 7-10:
🧭 Standorte (8.5/10): Als Plattform ist PaulCamper überall und nirgendwo. In Deutschland sind ca. 6000 Camper gelistet, wie viele davon aktiv vermietet werden, ist aber unklar.
🕐 Übergabezeiten (–): Bei den privaten Vermietern in der Regel individuell vereinbar und flexibel, immer unterschiedlich.
☎️ Kundenservice / Erreichbarkeit (5.0/10): Sehr mau. Zunächst einmal vermittelt PaulCamper lediglich die Vermietung, bei Problemen muss man den jeweiligen Vermieter kontaktieren – hier hilft PaulCamper nicht. Bei Stornierungen und anderen Problemen mit der Buchung kommt es oft zu Pannen.
👛 Buchbare Extras (–): Individuell vom Vermieter abhängig.
🔎 Nützliche Informationen: Durch die hohen Provisionen und Versicherungskosten ist PC meist teurer als professionelle Vermietungen.
- Die Top-3 Vermieter in Deutschland
- PaulCamper: Vor- und Nachteile auf einen Blick
- Nochmal erklärt: Was ist PaulCamper?
- Warum sollte man einen Camper bei PaulCamper mieten?
- Lohnt es sich, sein Wohnmobil auf PaulCamper zu vermieten?
- PaulCamper im Test
- Erfahrungen mit PaulCamper
- Häufig gestellte Fragen
- Fazit zu PaulCamper
Die Top-3 Vermieter in Deutschland
PaulCamper ist ein Vermittler für Camper und Wohnmobile. Wegen der hohen Kosten für die Vermittlung und des stetig schlechter werdenden Service empfehlen wir Dir, eher direkt bei einem professionellen Vermieter zu buchen.
🥇 Das sind unsere Testsieger für die Campermiete in Deutschland:
PaulCamper: Vor- und Nachteile auf einen Blick
- Hauptsächlich private Vermieter
- Viele Fahrzeuge
- Liebevolle Camper
- Umfangreiche Ausstattung
- Versicherung über PaulCamper
- Hohe Vermittlungsquote
- Man kann bestimmte Fahrzeuge “testen”, wenn man auf Campersuche ist
- Hohe Provision + Versicherungskosten
- Hohes Preisniveau
- Erwartungsdiskrepanz Mieter/Vermieter
- Finanzielles Risiko
- Oft keine Rechnungsstellung
- Schlechte Website/App
- Schlechtes Zahlungsmanagment
- Schlechte Erreichbarkeit
“Es ist unser Anliegen in allen Situationen zu helfen, auch dann, wenn wir rechtlich keine direkte Beteiligung an einer Schadenregulierung übernehmen können.”
PaulCamper in einer Antwort bei Trustpilot
Hier wird der Hauptnachteil von PaulCamper schon deutlich: Auf der einen Seite muss PaulCamper das Vermieten schmackhaft darstellen, auf der anderen Seite wird der Mietvertrag eben zwischen den beiden Privatparteien geschlossen. Und im Streitfall darf PaulCamper nur eine gütliche Einigung vorschlagen. Was der Plattform natürlich gerade recht kommt: So kann man sich fein raushalten, aber schöne Provisionen kassieren.
Das ist oft weniger, als sich Mieter und Vermieter erwarten. Gleichzeitig wissen die meisten Mieter nicht, welche Kosten ein Wohnmobil tatsächlich macht und auch den hohen Anteil der Provision und der Versicherung am Mietpreis bekommen sie nicht oder nur teilweise zu sehen.
Häufig kommt Mietern daher ein Wohnmobil “relativ teuer für privat” vor, Vermieter meinen dagegen, dass sie eigentlich zu günstig vermieten. Allerdings ist es theoretisch gerade die Stärke von PaulCamper, verständnisvolle und sympathische Mieter und Vermieter zusammenzubringen.
Nochmal erklärt: Was ist PaulCamper?
PaulCamper ist eine Vermittlungsplattform für Bullis, Camper Wohnmobile und Wohnwagen. Das heißt, dass PaulCamper nicht selbst Fahrzeuge vermietet, sondern Mieter und Vermieter zusammenbringt.
Das Prinzip: Wer einen Camper hat, stellt ihn ein, wenn er/sie ihn eh nicht braucht – und Mieter freuen sich über eine gute Zeit und ein individuelles Wohnmobil, das im Idealfall eine gute Campingausstattung hat. Denn daran hapert es oft bei professionellen Vermietern.
Der Gründer Dirk Fehse startete 2013 mit seinem eigenen Camper Paul, daher der Name. Das Timing war gut, die Plattform wurde angenommen und explodierte in den folgenden Jahren. Heute (Februar 2024) sind über 6400 Camper und Wohnmobile inseriert. Die meisten davon in Deutschland. Das Besondere: die allermeisten tatsächlich von privat.
Dieser Text will beide Seiten beleuchten: Die Mieter- wie die Vermieterrolle. Natürlich könnt ihr einfach zu dem euch betreffenden Absatz springen. Es lohnt sich aber auch, das jeweils Komplementäre zu lesen, denn viele potentielle Konfliktpunkte lassen sich schon vorher klären – wenn man die Erwartungen des jeweils anderen kennt.
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Der Knackpunkt ist in unseren Augen die Diskrepanz zwischen dem “Vermieterpreis” (Das was der eine verdient) und dem “Mieterpreis” (Das was der andere zahlen muss). Obschon die Plattform als freundschaftliche Vermittlerin startete, haben Nutzer heute Erwartungshaltungen. “Wenn ich nur X verdiene, ist eben auch nur diese Leistung zu erwarten” bzw. “wenn ich schon so viel zahle, dann erwarte ich auch Y”.
Der Hauptkritikpunkt an der Plattform: Im Schadensfall kümmert sich PaulCamper nicht. PaulCamper widerum verweist auf die Vermittlerrolle. Der Vertrag komme zwischen Mieter und Vermieter zustande. Das kann mitunter zu Enttäuschungen führen und Mieter wie Vermieter sollten sich der Risiken bewusst sein.
Warum sollte man einen Camper bei PaulCamper mieten?
PaulCamper ist die größte deutsche Plattform und wächst auch in anderen Ländern. Das große Angebot ist natürlich vor allem für MieterInnen attraktiv. Besonders ist dabei, dass tatsächlich fast nur “private” Camper angeboten werden. Die Anführungszeichen, weil eine Vermietung gegen Entgelt letztlich nie nur privat ist.
Gemeint ist, dass die meisten VermieterInnen Camper anbieten, die sie tatsächlich auch selbst nutzen. Die allermeisten der Bullis sind geliebte Wegbegleiter. Und so bekommt man nicht nur einen Camper für den Urlaub, sondern ein Stück zu Hause, voll ausgestattet.
Mieter waren in der Vergangenheit nur selten unzufrieden, sind es jetzt aber immer öfter. Man hat die gleichen Risiken wie bei einem gewerblichen Vermieter: Geht etwas kaputt muss man dafür gerade stehen, zumindest bis zum Selbstbehalt.
Zusätzlich sind die Fahrzeuge meist schon etwas betagt, eine Panne ist also nie ausgeschlossen. Und am Schlimmsten: Bei Problemen mit dem Vermieter lässt PaulCamper einen meist im Regen stehen.
Dieser Auszug aus den AGB macht die Einstellung zum Geldverdienen der Plattform deutlich:
Insgesamt merkt man, dass PaulCamper spätestens nach dem Verkauf an Camplify nun den Eigentümern Geld einbringen soll: Die Gebühren sind immer weiter gestiegen, der Service ist aber schlechter geworden.
⚠️ Im Schadensfall sollte man nicht auf PaulCamper vertrauen. Auch wenn die Kommunikation hier klarer sein könnte: Du mietest ein Wohnmobil von einer anderen Privatperson. PaulCamper stellt lediglich den Kontakt her und darf sich im Streitfall gar nicht auf eine der Seiten schlagen.
Man hat allerdings selbst in der Hand, das Angebot sorgfältig zu filtern und sich anhand der Bewertungen ein Bild von Vermieter und Fahrzeug zu machen. Meist klappt alles (aktuell im Frühjahr 2024 stimmt das so pauschal nicht mehr) und wer etwas Zeit investiert, kann trotz der Provision einen günstigen und vor allem authentischen Camper mieten.
Lohnt es sich, sein Wohnmobil auf PaulCamper zu vermieten?
Die andere Seite der Medaille: Die Plattform lebt natürlich von den Vermietern, bei PaulCamper auch Community genannt.
Das Versprechen: Ohne großen Aufwand die Fixkosten (Versicherung, Steuer und Reparaturen) wieder reinholen und außerdem nette Menschen treffen und glücklich machen. So legen es wenigstens die typischen Werbesprüche und Videos nahe:
Dass es doch etwas komplizierter ist, steht an anderer Stelle, hier etwa im fast schnippischen Ton der Antwort auf die Frage, was passiert, wenn der Camper in Reparatur ist und eine bestätigte Vermietung deshalb ausfällt:
Besonders an diesem Punkt entzündet sich viel Kritik, denn es scheint doch arg unfair, dass PaulCamper die Provision erhält, sogar wenn der Mieter sich über die Plattform um Ersatz kümmert. PaulCamper kassiert dann doppelt. Andererseits muss auch ausgeschlossen werden, dass Vermieter bei Eigenbedarf kurzfristig stornieren und einen Schaden vorschieben.
Hier eine Beispielrechnung bei einem angenommenen Tagespreis von 50 Euro. Natürlich ist das relativ grob überschlagen. Die Versicherung ist abhängig vom Fahrzeug, genauere Angaben gibt es leider nicht.
Tagespreis (Verdienst) | 50 Euro |
Provision | ca. 15% + 5% |
Versicherung | ca. 20% – 30% |
Gesamtpreis | 70 – 72,50 Euro |
Laufende Kosten / Jahr | 2000 – 4000 Euro |
Vermietungstage zur Kostendeckung | 40 – 80 Tage |
Holla die Waldfee! Um sich den Camper zu finanzieren, muss man ihn schon ein paar Wochen vermieten. Im Schnitt etwa 7, um einigermaßen genau zu sein. Und natürlich macht auch die Vermietung trotz der sehr guten Website durchaus Arbeit:
💁♀️ Finanziell lohnt sich das Vermieten nur, wenn man die eigene Arbeitszeit nicht effektiver zu Geld machen kann (BWL 1: Opportunitätskosten). Man darf aber auch mal annehmen, dass sich bei PaulCamper tatsächlich viele Idealisten tummeln.
Wie schön ist es, jemandem die Freuden des Campingurlaubs zuteil werden zu lassen? Sieht man es so, lohnt sich die Vermietung in jedem Fall und als Nebeneffekt kann man auch die laufenden Kosten abfedern. Mehr umzusetzen dürfte allerdings keinen Sinn ergeben.
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PaulCamper im Test
Für Mieter
Wie funktioniert es?
Bis vor kurzem hatte PaulCamper eine funktionale App und eine sehr angenehm zu navigierende Website. Beides funktioniert im Moment nicht. Es kann gut sein, dass sich das schnell ändert, denn offenbar wird die IT zum neuen Eigentümer Camplify migriert.
⭐ Klick dich durch unseren Slider, um den Ablauf einer Buchung zu verstehen:
Am Einfachsten ist, sich erst einmal einen Überblick über das Fahrzeugangebot zu verschaffen. Dafür einfach den Ort in die Suchmaske eingeben. Die Anzahl aller Camper steht dann oben über den Ergebnissen.
Hier siehst Du schon: Gibt es viel Auswahl? Sind es überwiegend privat Vermieter? Sind die Camper wirklich in meiner Stadt oder etliche Kilometer entfernt?
Wenn Du viele Ergebnisse bekommst, macht es Sinn, weiter zu filtern: Nach Ausstattungsmerkmalen, nach dem Fahrzeug, nach der Anzahl der Reisenden oder nach dem Preis. Eine Option ist auch “Sofortbuchung” – denn in der Regel müssen die Camper erst angefragt werden.
Wenn Du einen Camper anklickst, geht eine Übersichtsseite auf: Hier steht ein kurzer Text vom Vermieter, die Ausstattungsliste, die Stornierungsrichtlinien, weitere Kosten und du musst auswählen, ob du den Selbstbehalt gegen Aufpreis reduzieren möchtest.
Hat man einen Camper gefunden, der einem zusagt, fragt man ihn für den gewünschten Zeitraum an. Dafür muss man bereits auf “Buchung verbindlich anfragen” klicken und sich dann registrieren.
Versicherung bei PaulCamper
PaulCamper hebt sich durch den Flottenvertrag mit der Allianz von einigen Mitbewerbern ab (Yescapa hat ein ähnliches Produkt).
Diese Vollkaskoversicherung ist im Preis enthalten. Zusätzlich lässt sich der Selbstbehalt gegen Aufpreis reduzieren.
Gewerbliche Vermieter haben eine eigene Selbstfahrer-Vermietfahrzeug Versicherung, hier musst du die Konditionen individuell erfragen. Übrigens kann man hieran auch “gewerbliche” Vermieter erkennen.
Die Standard Versicherung beinhaltet eine Vollkaskoversicherung mit einem Selbstbehalt (SB) von 1500 Euro (pro Schaden, auch bei Teilkaskoschäden) und eine Haftpflicht mit 100 Mio. Euro Abdeckung (max. 15 Mio. pro Person).
📝 Die Versicherungsbedingungen der Flottenversicherung findest Du hier (Link)
Zusätzlich sind alle neueren Angebote automatisch durch eine Interieur-Versicherung geschützt. Da auch hier zunächst der SB greift, dürfte die Versicherung aber oft nicht viel bringen.
Viele Mieter machen zusätzlich von der Option Gebrauch, den Selbstbehalt auf 750 oder 250 Euro zu begrenzen. Das ist für die meisten Wohnmobile bei PaulCamper möglich und kostet 9 Euro pro Tag. Diese Versicherung ist allerdings nachgelagert. Das bedeutet, dass zunächst der volle SB fällig wird und dann die Differenz zurückgefordert werden muss.
Insgesamt ist die Versicherung über PaulCamper in Ordnung.
Trotzdem kann es natürlich zu Problemen kommen. Schäden passieren, speziell, wenn man noch nie mit einem Wohnmobil verreist ist. Und selbst wenn der Schaden versichert ist, kommt über den SB eine ärgerliche Summe zusammen.
Ein großes Missverständnis: Der Selbstbehalt gilt pro Schaden! Von der eigenen KFZ-Versicherung kennt man das eigentlich, beim Mietfahrzeug denken aber viele, dass mit dem Kratzer an der Stoßstange der SB ja schon voll sei. Das ist Quatsch. Mietfahrzeuge muss man leider wie rohe Eier behandeln.
Auch der Begriff Komplettschutz ist missverständlich. Man merkt, dass PaulCamper die Versicherung verbessert, doch es gibt immer Lücken und Fallstricke.
“Vorsicht ist mit den Versicherungen geboten, die im “Package” angeboten werden. Wie so häufig entsprechen die realisierten Leistungen im Schadensfall lange nicht den erwarteten Leistungen.”
Dr. Andreas Jonen über Trustpilot
Kosten
Die Preise für die Camper unterscheiden sich stark. Einerseits hängen sie von der Fahrzeugkategorie und der Ausstattung ab, andererseits von der Location.
Und dann auch noch von der Vermiet-Motivation, die sich schlecht beziffern lässt: Rechnen die Vermieter eiskalt oder wollen sie hauptsächlich anderen eine Freude machen?
Selbst ähnliche Fahrzeuge aus der gleichen Stadt können mehrerer hundert Euro pro Woche auseinanderliegen.
Hamburg | Leipzig | |
Kleiner Camper | ca. 60 – 140 Euro | ca. 70 – 140 Euro |
Kastenwagen | ca. 100 – 160 Euro | ca. 80 – 150 Euro |
Alkovenmobil | ca. 90 – 150 Euro | ca. 60 – 200 Euro |
Diese Preise sind Komplettpreise, das ist PaulCamper sehr wichtig und nimmt hier die Vermieter auch stark in die Pflicht: Die Camper müssen voll ausgestattet sein. Was das genau heißt, ist allerdings Ermessenssache.
Außerdem sind Provision und Versicherung (allerdings mit hohem Selbstbehalt) eingerechnet.
🤯 Die genauen Werte sind abweichend, als Faustregel gilt aber: Die “privaten” Vermieter auf PaulCamper erhalten nicht einmal 50% vom Gesamtmietpreis, eher ca. 45%. Deshalb ist die “private Miete” keine günstige Alternative, wie man denken könnte.
Wenn ihr einen Camper findet, der nur 45 € / Tag kostet, dann heißt das, dass die Vermieterin kaum mehr als 20 € am Tag erhält.
Was macht eigentlich PaulCamper mit dem ganzen Geld? Eine gute Frage, denn im bislang letzten Jahresbericht des Bundesanzeigers (für 2021) steht noch ein Fehlbetrag von 2,3 Mio. Euro. Man darf davon ausgehen, dass ein großer Teil der Provisionen in Werbung investiert wird, um die Plattform noch größer zu machen.
Für Vermieter
Warum überhaupt das eigene Wohnmobil vermieten?
Ein häufig genanntes Ziel: Die jährlichen Fixkosten decken. Das klingt doch gut, oder nicht? Im Kalender auf PaulCamper stellt man einfach die Zeiten ein, in denen man das Wohnmobil nicht braucht. Weil die Plattform für Vermieter und Mieter interessant ist, gibt es entsprechend viele Nutzer. Und viele Vermietungen, die Auslastung ist ein Vorteil der Plattform.
Im Vergleich mit anderen Möglichkeiten der Vermietung, etwa über Kleinanzeigen, hat PaulCamper einen entscheidenden Vorteil: Der Camper muss nicht als Selbstfahrer-Vermietfahrzeug angemeldet werden. Auch die Versicherung wird in der Regel von PaulCamper (bzw. einem Tochterunternehmen) vermittelt.
Das Vermieten ist also – in der Theorie – eine relativ unkomplizierte Möglichkeit, sich das Wohnmobil zu finanzieren. Wer mehr einnimmt, muss sich ohnehin fragen, ob sich das nach Steuer rechnet.
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Wie funktioniert es?
Das Einstellen des Fahrzeugs ist ganz einfach. PaulCamper leitet einen durch den Prozess und ist auch gut für Fragen erreichbar. Klar, denn das Wichtigste für die Plattform sind gute Vermieter mit schönen Campern.
Wenn man privat vermietet, braucht man nicht mal eine spezielle Versicherung. Wenn das Profil vollständig ist, wird es von PaulCamper geprüft und freigeschaltet. In der Zwischenzeit sollte man den Buchungskalender anpassen, sonst steht über all der Basispreis und der Camper ist immer verfügbar.
Man kann Anfragen automatisch annehmen “Direktbuchung”. Wir empfehlen aber, die Anfragen zu prüfen und sich wenn möglich sogar mit den Mietern vorab zu treffen, um sich kennen zu lernen.
Die Zahlung läuft verpflichtend über einen Zahlungsdienstleister. Auch hiermit sind viele Vermieter unzufrieden.
Im Schnitt setzten Vermieter jährlich knapp 8000 Euro um. Netto reicht das meist, um die laufenden Kosten zu decken. Dafür muss man den Camper grob 70 – 100 Tage einstellen.
⚠️ PaulCamper arbeitet an einem Camper+ Abo-Modell für Vermieter. Gegen eine regelmäßige Zahlung (Höhe ist uns nicht bekannt) verspricht PC etliche Vorteile: “Nur” 10% Provision (auf Vermieterseite), “Exklusiver Support” und bessere Sichtbarkeit. Gut möglich, dass Vermieter, die hier nicht mitmachen, zukünftig deutlich weniger Anfragen bekommen.
Unterschied zwischen privater und gewerblicher Vermietung
Es ist auf jeden Fall sinnvoll, das Finanzamt über die Vermietungstätigkeit aufzuklären oder wenigstens mit der Steuerberaterin abzuklären, ob das nötig ist. Denn grundsätzlich ist die Vermietung eines Wohnmobils immer gewerblicher Natur.
Generell müssen Einkünfte bis geringfügig (256 Euro) über den laufenden Kosten nicht versteuert werden. Solche Modelle nennt man landläufig wohl “privat”.
Wichtig: Wer gewerblich vermieten will, braucht eine eigene Versicherung!
Kosten
Die Provision von 15% an PaulCamper erscheint relativ hoch. Die Firma muss schließlich nur ein kleines Team (in der Vergangenheit ca. 50 Angestellte laut Bundesanzeiger) und die Plattform finanzieren. Allerdings sind die Provisionen bei den Wettbewerbern ähnlich hoch: Bei Campanda sind es im Schnitt fast 20%, Yescapa nimmt zwischen 10 und 15% und Share-a-Camper kommt auf unglaubliche 25%.
Das in dem Thema “Sharing” viel Geld steckt, dürfte seit dem Erfolg von Airbnb jedem klar sein. Alle größeren Plattformen haben große Finanzierungsrunden hinter sich, PaulCamper bekam zuletzt 7 Mio. Euro in 2019 und wurde für ca. 30 Mio. Euro an Camplify verkauft.
📣 Auch die Mieter zahlen noch (versteckte) Provisionen: Eine Service- und eine Buchungsgebühr. So kommt PaulCamper auf ca. 25% – und an der Vermittlung der Versicherung verdient PC auch nochmal.
Die Anmeldung ist kostenlos, genau wie das inserieren. Allerdings arbeitet PaulCamper an einem Abo-Modell für Vermieter. Gut möglich, dass es quasi verpflichtend wird.
Die Zahlungen laufen dabei über einen Zahlungsdiensleister, PaulCamper behält die Provision und die Kosten für die Versicherung ein.
Chancen
Vermieter berichten einhellig, dass sie über PaulCamper fast beliebig viel vermieten können. Die Nachfrage lässt sich schließlich auch über den Preis steuern.
Die meisten privaten Vermieter erzielen aus 10 Anfragen etwa 3 Vermietungen. Das ist nicht wenig, bedenkt man, dass es zu Terminüberschneidungen kommen kann oder dass die Vermieter selbst die Vermietung ablehnen, weil ihnen der Mieter nicht passt.
Um die laufenden Kosten für einen Camper zu decken, muss man ihn etwa 50 bis 100 Tage im Jahr vermieten. Laut PaulCamper liegt der durchschnittliche Umsatz bei rund 7500 Euro pro Jahr. Zieht man hiervon Provision und Versicherung ab, bleiben 3000 bis 4000 Euro übrig. Also tatsächlich etwa die laufenden Kosten (inkl. Abschreibung) eines neuen Mittelklasse-Wohnmobils.
🚌 PaulCamper hat in der Vergangenheit auch eigene Fahrzeuge ausprobiert und dafür auf die vielen Daten zur Nachfrage und tatsächlichen Vermietungen zurückgegriffen. Welche Schlüsse sie daraus ziehen, kann man in diesem Interview zum perfekten Camper lesen und sich eigene Gedanken machen.
Muss das Wohnmobil als Selbstfahrer-Vermietfahrzeug angemeldet sein?
Wohl nicht. Die meisten Vermieter machen von der durch PaulCamper vermittelten Versicherung der Allianz Gebrauch. Das ist das Bequemste. Die Versicherungszuständigkeit ist damit geklärt, solange man sich an die vertraglichen Bedingungen hält.
Grundsätzlich ist aber nicht ganz klar, ob die Eintragung nicht trotzdem verpflichtend ist. Denn eine Vermietung ohne kann als Wettbewerbsvorteil gedeutet werden. Mit diesen Überlegungen muss sich aber der “Privatvermieter” nicht unbedingt belasten.
Finanziell würde sich eine Anmeldung als Selbstfahrer-Vermietfahrzeug erst ab rund 100 Vermiettagen rechnen. Die entsprechende Versicherung kostet nämlich bis zu 2500 Euro im Jahr. Außerdem muss man jährlich zum Tüv. Die tagesaktuelle Versicherung der Allianz, die PaulCamper anbietet, ist etwas teurer und hat den riesigen Nachteil, dass das Fahrzeug nicht versichert ist, wenn der Mietzeitraum überzogen wird.
Risiken
Das Vermieten des eigenen Campers birgt Risiken. Natürlich kann immer etwas kaputtgehen. Dafür sollten die Versicherungen da sein. Außerdem hat man ja die Kaution der Mieter. Trotzdem kann es mitunter zu enervierenden Situationen kommen.
Bei kleineren Schäden, wie sie an Mietsachen entstehen, kann schon relativ viel Kommunikation nötig sein. ein Grund ist, dass die angebotene Zusatzversicherung, die viele Mieter nutzen, um den Selbstbehalt zu drücken, nachträglich verrechnet wird. Zunächst wird der komplette Selbstbehalt fällig, die Differenz muss eingefordert werden. Das steht in den Vermietbedingungen und auch in den Richtlinien, dürfte aber den wenigsten Mietern bewusst sein.
Der größter Ärger bei Vermietern dürfte die “selbstverschuldete Stornierung” sein. Dabei kann das Fahrzeug kurzfristig nicht vermietet werden, weil es einen Schaden hat (in Extremfällen Totalschäden). PaulCamper lässt sich dann nämlich die Provision (für die schon bestätigten Buchungen) trotzdem zahlen.
Als Vermieter hat man dann einen Verdienstausfall, eine teure Reparatur und die Provision zu tragen. Diese Einzelfälle laufen für PaulCamper unter “unternehmerischen Risiko”. Betroffene Vermieter berichten trotzdem, dass sie sich hier alleingelassen fühlen.
Besonders skurril: “Der gutgläubige Käufer” (Bericht vom NDR). Tatsächlich besteht bei der Vermietung die Gefahr, dass der Mieter das Wohnmobil verkauft, sich aus dem Staub macht und der Käufer das Wohnmobil behalten darf. Das liegt daran, dass die Mietsache nicht gestohlen ist, sondern einvernehmlich überlassen. Der Verkauf ist dann Unterschlagung und haftbar zu machen u.U. nur der verschwundene Mieter. Das sind natürlich Einzelfälle und auch diese haben oft ein gutes Ende. Betroffene vermieten aber garantiert nie wieder ihr Wohnmobil.
Die sauberste Lösung: Die Eintragung im Fahrzeugschein als Vermietfahrzeug und eine entsprechende Versicherung, die auch Unterschlagung abdeckt. Außerdem natürlich die bewusste Auswahl der MieterInnen.
Ein ähnliches Horrorszenario: Das Fahrzeug wird für Schmuggel eingesetzt. Wenn Zoll oder Polizei das Wohnmobil auseinandernehmen, kann das ein wirtschaftlicher Totalschaden sein. Haftbar sind natürlich die Mieter, aber auch nach einer solchen Erfahrung dürfte der gutmütigste Vermieter die Nase voll haben.
Fehlbedienungen: Je mehr dein WoMo kann, desto mehr gibt es wohl auch zu beachten. Die fürchterlichsten Malheurs soll es gegeben haben, glaubt man dem Netz: Ein Wassertank, randvoll mit Diesel. Zitat: “Wären da dann nicht auch noch die Wasserhähne geöffnet worden, wäre das Fahrzeug wohl noch zu retten gewesen.” Die vermeintlich grundlegendsten Dinge können schief gehen. Weil das Falschbefüllen von Tanks unter Vandalismus fällt, ist es auch nicht versichert.
Klar, Mieter sind oft Menschen, die die Urlaubsform einmal ausprobieren möchten. Wer regelmäßig mit dem Wohnmobil verreist, wird sich eins kaufen. Du arbeitest also (fast) immer mit Anfängern. Meist immerhin mit netten Anfängern.
Fazit
Durch Versicherung und Provision kann man oft nicht günstig vermieten. Die Mieter erwarten aber “Benefits” für die private Anmietung. Das kann ein herzlicher Kontakt sein, kleine Aufmerksamkeiten oder (häufig) das fahren weiter Strecken, um so doch Geld zu sparen. Hier sollte man genau abwägen und kommunizieren!
Es wird Wohnmobil Besitzer geben, die ihren Schatz im Leben nicht teilen würden. Und dafür gibt es durchaus Gründe. Für andere ist PaulCamper eine durchaus sinnvolle und faire Option, die Kosten etwas zu senken.
Sinn macht unserer Meinung vor allem die Vermietung von einfachen Campern. Idealerweise hat dein Bulli schon ein paar Kilometer drauf und auch die ein oder andere Schramme, ist aber zuverlässig und gut gewartet. Denn kleinere Schäden wird es immer geben. Da ist es gut, auch mal kulant beide Augen zudrücken zu können.
Die Stärke von PaulCamper liegt vor allem darin, Vermieter mit solchen Campern anzuziehen und sie mit Mietern mit der gleichen Erwartung zusammenzubringen. Wichtig ist, die Anbahnung ernst zu nehmen, Zeit zu investieren und möglichst alle wichtigen Fragen vor der Reise zu klären. So entsteht Vertrauen. Das ist aber natürlich nicht ganz unaufwendig.
⚠️ Die Schadensregulierung ist das große Problem von PaulCamper. Dabei arbeitet die Plattform tatsächlich an einer guten Versicherung und daran, deren Schwachstellen zu schließen. Die Versicherung ist aber schon sehr teuer und übernimmt immer noch nicht alles: Schäden am Aufbau oder der Verkleidung etwa. Auch auf Langzeitschäden bleiben die Vermieter meist sitzen. Bei einer Panne ist der Mieter berechtigt, die nötigen Reparaturen zu veranlassen. Der Vermieter widerum ist verpflichtet, dem Mieter die Kosten zu erstatten und ihn für ausgefallene Tage zu entschädigen. Gerade als Vermieter sollte man die Versicherungsbedingungen also sehr genau lesen und über eine eigene Lösung nachdenken.
Erfahrungen mit PaulCamper
Von Vermietern
In der Vergangenheit waren die meisten Vermieter zufrieden. PaulCamper hatte vergleichsweise hohe Kosten, dafür aber auch einen guten Service.
Aktuell scheint die Plattform aber zu versuchen, möglichst viel Geld zu verdienen. Kulanz findet man eigentlich in keinem Erfahrungsbericht.
Hier berichtet ein Pössl Besitzer berichtet über seine Motivation mit PaulCamper zu vermieten und die Erfahrungen mit PaulCamper.
Allerdings haben sich in der Zwischenzeit die Rahmenbedingungen ganz schön geändert. Im Moment (März 2024) klappen auch Auszahlungen oft nicht.
Die meisten Vermieter waren in der Vergangenheit zufrieden. Anders als bei vielen anderen Plattformen hat PaulCamper richtig Traffic auf der Seite. Das führt zu zahlreichen Anfragen.
Probleme gibt es entweder mit Schäden, die die Versicherung nicht abdeckt (hier wäre aber egt. der Mieter haftbar) und mit der Provision, auf die PaulCamper selten verzichtet, selbst, wenn das Mietverhältnis nicht zustande kommt. Kein Wunder: Die Provision ist der Diesel, mit dem die Maschine läuft!
Und: Im Moment fühlen sich viele Vermieter allein gelassen. Es gibt Probleme mit Auszahlungen, mit dem Buchungskalener, mit der Anzeige von Bewertungen und viele weitere.
Von Mietern
Auch auf Mieterseite muss man unterscheiden: Bis Anfang 2024 war die Zufriedenheit insgesamt relativ hoch, wobei es auch immer wieder zu Problemen kam.
Seit Anfang 2024 häufen sich aber die Totalpannen und PaulCamper ist nicht oder nur schlecht zu erreichen.
Kommt es zu Problemen sind viele Mieter entsetzt: Das beschädigte Hochdach wird nicht von der vermeintlichen Komplett-Versicherung übernommen, der Selbstbehalt wird für jeden Schaden fällig und PaulCamper ist nicht zu erreichen und fühlt sich nicht zuständig.
Wenn alles glatt geht (in der Vergangenheit der Regelfall) ist PaulCamper eine gute Plattform für die private Campermiete, wenn auch sehr teurer.
Entschedend ist aber eigentlich der Service bei Problemen: Es geht doch recht häufig etwas schief, so dass die Versicherungen sich durch verklausulierte Versicherungsbedingungen absichern. Das sollte man wissen.
Aktuelle Erfahrungsberichte lesen, ist die einzige Möglichkeit, am Ball zu bleiben. Generell sollte man aber skeptisch sein, weil auch viele Bewertungen gefälscht sind.
Häufig gestellte Fragen
Was ist PaulCamper?
Was kostet PaulCamper?
Wer kann einen Camper mieten?
Wie viel Provision nimmt PaulCamper?
Was kostet die Versicherung bei PaulCamper?
Muss das Wohnmobil als Selbstfahrer-Vermietfahrzeug angemeldet werden?
Wie viel kostet es einen Wohnwagen zu mieten?
Fazit zu PaulCamper
Gar nicht so einfach, die Dialektik des privaten Wohnmobil- und Camper mietens zu durchdringen. So richtig Win-Win ist die Sache nicht, oder wenigstens nicht immer.
Mieter gehen davon aus, ein Schnäppchen zu machen, bezahlen dann doch nicht ganz wenig und wollen hofiert werden. Vermieter wollen ihre Kosten reinholen und keinen Ärger.
Und dann “erwarten die Kunden ernsthaft, bei einer vier Tage Vermietung 2000 KM ohne Aufpres fahren zu können” (wie ein Privatvermieter schreibt), hinterlassen Kratzer oder im dümmsten Fall ein kaputtes Wohnmobil.
Die Stiftung Warentest beschreibt in ihrem ausführlichen Wohnmobil Guide (2020, 29,90 Euro, 286 Seiten) zwei Gründe, warum das private Mieten von Wohnmobilen keine Dauerlösung sei: Der erste Grund ist emotional, der Urlaub im eigenen Camper einfach nicht das gleiche wie die immer neuen Mietbeziehungen. Der andere Grund ist die Spontanität, die mit der Miete verloren gehe.
Und es stimmt auch: Mal schnell am Wochenende nach Italien, das ist oft nicht drin, zu früh müssen die Mobile gebucht werden, zu oft sind beliebte Zeiten schon ausgebucht, zu viel Zeit fressen Anreise, Einweisung und Übergabe.
Mit Plattformen wie PaulCamper kommt ein Stück dieser Spontanität zurück. Wer sich nicht auf ein Fahrzeug versteift, kann hier oft auch sehr kurzfristig fündig werden. Ohnehin werden ja nur freie Fahrzeuge angezeigt, und das sind selten wenig.
Trotzdem ist der Aufwand natürlich wesentlich größer als “Einsteigen und Losfahren”. Aber auch so lästige Spaßbremsen wie Mindestmietdauer und Servicepauschale kann man mit PaulCamper Vermietern oft umgehen. Wer kurzfristig etwas Zeit investiert, kann die Spontanität hier zurückgewinnen. Auch das Argument mit der Emotionalität können die PaulCamper Camper ein Stückweit entkräften, denn in ihnen fühlt man sich schnell wohl und zu Hause. Das Persönliche ist die große Stärke von PaulCamper.
Insgesamt war (aktuell stark im Umbruch) PaulCamper eine gute Plattform in Deutschland für Privatfahrzeuge. Das Mieten- und Vermieten von Privat-Campern birgt allerdings auch Risiken, die PaulCamper naturgemäß ungern an die große Glocke hängt. Wer sich intensiv informiert und Zeit in die Vermietungen investiert, der kann das Risiko minimieren. Alle anderen sollten es lassen, oder eine unangenehme Erfahrung verkraften können.
Ich habe jetzt drei TAge ales zur Vermietung gelesen was es gibt. Habe mich bei Paul Camper angemeldet und alles angeschaut.
Das hier ist die Beste Zusammenfassung und deckt sich 100% mit meiner Wahrnehmung.
Vielen Dank für die Mühe.
Hey Nikolai,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich bemühe mich tatsächlich, jedenfalls meistens 😉 — es gibt eben schon ein paar Fallstricke beim Mieten/Vermieten, die sollten nicht verschwiegen bleiben…
Viele Grüße,
Luca
Wir möchten auch gerne im Wohnmobil leben, mein Mann und ich, soweit alles gut aber wir müssen alles erst mal gut durchdenken. Danke für diesen tollen Artikel, konnte mir einen Einblick verschaffen.
Lg Alisa
Hallo Alisa,
Vielen Dank für deinen Kommentar. Viel Erfolg beim weiteren Planen!
Das Fazit für Paul Camper muss man leider sehr zweischneidig treffen. Als Mieter sicherlich eine super Sache (außer die Versicherung zahlt nicht, dann wirds sehr schnell sehr teuer), als Vermieter allerdings ein absoluter Albtraum.
PC greift maximalen Profit ab und die Mieter erhalten eine höhere Rechnung als der Vermieter in seiner Abrechnung angezeigt bekommt, da nochmal Versicherungskosten und zusätzliche Servicegebühren (für was auch immer) in Höhe von 5% aufgeschlagen werden.
Bei jeglichen Verschleißpannen haftet der Vermieter in voller Höhe, also auch für die Vermittlunsprovision und Versicherungskosten etc. unabhängig der tatsächlichen Mietdauer. PC zahlt dann keinen Cent zurück.
Ist die Panne tatsächlich dann passiert ist die Abwicklung für die Mieter problemlos, für den Vermieter ein Albtraum, da sich PC selbst nicht darum kümmert und keinerlei Service leistet der über Einzeiler in E-Mails hinaus geht und auch die Versicherung die absolute Unsummen eingestrichen hat (wie PC auch) bietet keinen guten Kundenservice. Es mag an Überlastung liegen, aber innerhalb von 5 Wochen seit der Panne wurde weder gehandelt, noch Informationen bereitgestellt trotz täglicher Anrufe. Das Auto ist und bleibt also vorerst in einer Werkstatt irgendwo im Nirgendwo und weder die Allianz noch PC kümmern sich und selbst kann man sich auch nicht kümmern, wenn man nicht die Kosten für die Rückführung tragen möchte.
Ich werde nach zwei Jahren Vermietung tatsächlich PC den Rücken kehren. Bis etwas passiert ist es eine super Sache, danach leider eine gebündelte Inkompetenz und das hippe Unternehmen ist leider sehr schnell eine kapitalistische Servicewüste, deren Verantwortung nach der Vermittlung endet und somit für die reine Vermittlung dann Unsummen an Provision verlangt. Der beschriebene Sorglosservice auf der Plattform ist reine Augenwischerei. Im Kleingedruckten nach einigen Weiterleitungen steht dann tatsächlich beschrieben wie wenig bis keine Leistung erbracht wird, die ich jetzt leider hautnah erleben kann.
Für Mieter also super, als Vermieter wird man leider im Regen stehen gelassen. Hier kann ich wirklich nur klar warnen, nachdem ich zwei Jahre in denen es ohne Panne lief super begeistert war. Aber Service erkennt man dann wenn Probleme auftauchen und da sucht man dann vergebens. Vermieter also: FINGER WEG!
Lieber Chris,
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Ich würde ihn gerne mit in den Text aufnehmen, mit deiner Zustimmung. Vorerst bleibt er hier als Kommentar, aber dafür ist er etwas lang. Zur Sache: Das ist genau mein Fazit: Solange nichts passiert, ist alles super. Es gibt aber Risiken. Allerdings auch Vermieter: Ich nehme an, Sie haben jetzt auch Vermietungsausfälle in Folge der Panne? Möglicherweise haben Mieter Anreisekosten und außerdem droht, der Urlaub auszufallen.
Alles Gute,
Luca Brück
Wäre eine gute Plattform – man wird aber als Vermieter auch schnell einfach rausgeworfen!
Wenn ich als Vermieter zu viele Anfragen ablehne (z.b. weil die Mieter zurücktreten oder das WoMo 200km gebracht werden soll, usw.) wird man einfach rausgeschmissen!
Ich hab mehrfach betont, dass ich nichts für die Stornierungen kann – trotzdem wird man einfach gesperrt!
Hallo Björn,
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ganz verstehe ich das nicht: Die Mieter stornieren und das wird Dir angekreidet? Kannst Du das nochmal genauer (mit einem Beispiel) beschreiben? Interessant ist das auf jeden Fall, bisher schien PC vor allem die Vermieter halten zu wollen. Als uneingeschränkte Nummer 1 in DE ändert sich das womöglich und man muss als Vermieter immer mehr Service leisten. Siehst Du das auch so? Viele Grüße,
Luca
Hey Luca,
wow, danke für die genaue Erläuterung, wie die Vermietung funktioniert mit Pros und Cons!
Ich wollte mich vorhin als Vermieter registrieren, aber fand nirgendwo irgendwelche Kosten und Gebühren und bin auf diesen Artikel gestoßen, DANKE für die Zeit, die du hier hinein investiert hast, hat mir grade sehr geholfen! LG Eva
Hallo Eva, vielen Dank für deinen Kommentar! Hast Du Dich dann registriert? Ich muss den Artikel dringend updaten und gerade die Gebühren beziehungsweise Kosten ändern sich doch recht schnell. Nur günstiger wird es wohl ohnehin nicht mehr … Die Versicherungsbedingungen wurden aber verbessert, das ergänze ich zeitnah!
Viele Grüße,
Luca
Tja, was soll ich sagen….Die Idee ist toll und am Anfang war Pc gut….nun aber noch 4 Jahren nicht mehr…Der Service ist grottenschlecht! DIE SERVICEZEITEN SIND EIN HOHN!Die App hat soooo viele Bugs gehabt…Auszahlungen an mich als Vermieter wurden mehrmals vergessen!!
Es standen Kunden bei mir vor der Tür, weil Pc nicht errrichbar ist und Sie Angst um Ihr Geld hatten!Bei 15% soll ich auch noch den Service machen!Das schlechte Image fällt nicht auf Pc , sondern mich als Vermieter!
Die Frechheit nun auch noch 5% vom Mieter zu verlangen, Zwangsversicherungen zu erheben und bei Storno die Prov zu behalten ist nun unerträglich geworden….
Mittlerweile benutze ich mit mehreren Fahrzeugen, mehrer Anbieter rie Pc und muss feststellen, das Pc im schlimmer wird.
Geld verlangen und auf dem Rücken der Vermieter zu kassieren , sollte aber auch dsnn eine gute Erreichbarkeit und guten Service bei Problemen beinhalten.
Leider sind meine Erfahrungen nicht gut gewesen in den letzten Jahren.Leider!War mal ein echter Fan der Plattform…schade, was draus gemacht wurde…
Lieber Michael,
Danke für deine Einschätzung. Welche Plattform empfiehlst Du denn? Und hat sich das seit dem Verkauf von PC verschlimmert?
Viele Grüße,
Luca
Hallo, leider haben wir negative Erfahrung mit PaulCamper und den Vermietern gemacht. Viel Geld bezahlt – an Paul Camper für die Vermittlung und an den Vermieter (Maik) ohne eine Leistung zu erhalten. Das Unternehmen hat ziemlich hohe Konditionen in der Stornierung und man kann nicht auf Kulanz hoffen, auch wenn man 18 Tage nach Buchung bzw Anzahlung storniert. Leider sind die ABGs so geschrieben, das natürlich kein Anspruch für den Kunden besteht. Deshalb aus unserer Erfahrung – nie wieder!!
Hallo Susanne, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Die Stornierungszeiträume sind bei der Buchung doch eigentlich relativ klar ersichtlich, oder? Auch wenn die Bedingungen und insbesondere das nicht Zurückerstatten der Gebühren auch aus unserer Sicht nicht gerade kundenfreundlich ist.
Entscheidend ist bei einer Stornierung in der Regel der Zeitraum bis zur Reise – wie war der denn?
Viele Grüße,
Luca