Nazaré ist eine kleine Fischerstadt an der portugiesischen Atlantikküste. 130 Kilometer sind es nach Lissabon, die Surfregion Peniche und das World Surfing Reserve Ericeira sind in einer Stunde zu erreichen. Bis ein gewisser Garrett McNamara 2011 mit einem Weltrekord das weißgewaschene Städtchen ins Bewusstsein der Szene brannte, wären die allermeisten Surfer wohl spätestens in Peniche hängengeblieben.
Die Sandbank, über die die berühmte Monsterwelle bricht, heißt bei den Fischern und vor allen Dingen bei ihren Frauen Witwenmacher.
Ein Affront, sie zu surfen! Dank eines Tiefseegrabens und der Strömungen bäumen sich die Wellen bis zu 25 Meter auf und laufen wie wandernde Berge auf die Küste zu. Auch bei einem kleinen Swell hat der Beachbreak Strömungen und kraftvolle Wellen zum Abgewöhnen.
Ein Glück, dass es in der Nähe viele sanftere Spots gibt. Wer sich auf die Suche macht, wird einer der großen Naturkatastrophen in Europa in den letzten Jahren gewahr: In der Region Leiria brannten 2017 riesige Waldflächen, mindestens 60 Menschen starben.
Nazaré und die Spots der Umgebung
Der Praía do Norte ist nur in sehr sanfter Laune eine gute Wahl für die meisten Surfer.
Anfänger sollten hier nicht unbeaufsichtigt ins Wasser. Da ist es beruhigend, was Nazaré Local Sebastian Steudtner im Frühjahr 2020 dem Spiegel auf die Frage nach Neid auf den Surfer mit Sondergenehmigung sagte: “Na ja, ich halte mich natürlich von den populären Revieren fern. Es gibt hier in der Nähe von Nazaré abgelegene, schwer zugängliche Spots, die kaum jemand kennt. Dort gehe ich surfen. Da sieht mich kaum einer.”
Top 5: Die besten Strände bei Nazaré
Praia da Vieira
Beachbreak
Beste Bedingungen: Kleiner – mittlerer NW – SW Swell, Ostwind, Low – Midtide
#Fortgeschrittene
Guter Stadtstrand, auf die Wasserqualität achten
Ein beliebter Beachbreak in der Region. Die eher kurzen, dafür aber schneidigen linken und rechten Wellen sind bei Midtide am Besten. Unter der Woche ist normalerweise nicht viel los, am Wochenende dafür umso mehr. Parken kann ein Problem sein, speziell mit dem Wohnmobil.
São Pedro do Moel
Beachbreak
Beste Bedingungen: Kleiner – ordentlicher W – SW Swell, Ostwind, Low – Midtide
#Fortgeschrittene #Experten
Guter Beachbreak mit fettem A-Frame Peak
An kleinen Tagen ein guter Spot für alle Surflevel. Wenn aber jemand einen Euro in die Wellenmaschine geworfen hat, heißt es: Surf or Turf; zu deutsch etwa Welle oder Schelle.
Sao Pedro läuft bei Midtide und weniger Wasser, gute Winde kommen aus Osten oder auch Nordost. Der Strand hält überraschend große Wellen, dann oft mit einem guten A-Frame Peak recht weit draußen. Barrels, wenn Wind & Wellen passen. Vergleichbar ist der Praia Grande bei Sintra bei Lissabon.
Praia Paredes
Beachbreak
Beste Bedingungen: Kleiner – mittlerer W – SW Swell, Ostwind, Low – Midtide
#Fortgeschrittene
Ein weiterer guter Beachbreak
Der Praia das Paredes biegt sich am Ostende etwas ins Meer hinein, hat einen kleinen Landvorsprung, der den Strand zu einer guten Option bei Nord(-ost)wind macht.
Der Strand bricht am Besten bei Midtide auflaufend, funktioniert normalerweise aber durch die Gezeiten. Viele Parkmöglichkeiten, wenig Surfer.
Praia do Norte
Beachbreak
Beste Bedingungen: Kleiner – Gigantischer NW – SW Swell, Ostwind, Alle Tiden
#Fortgeschrittene #Experten
Weltrekordwalze und Waschmaschine
Der Praia do Norte ist tatsächlich ein ziemlich guter Beachbreak.
Wenn man ein ziemlich guter Surfer ist. Viele A-Frame Peaks barreln kraftvoll über die Bänke und profitieren von einem Tiefwassergraben, der genau auf Nazaré zuläuft. Schon bei 1 m Swell wird es richtig ungemütlich, die Strömung ist stark, die Wellen sowieso. Wird es noch (deutlich) größer, spaziert man am besten auf die Klippe und schaut den Profis bei der Arbeit zu.
Mittlerweile wird mitunter unterschieden zwischen dem Praia do Norte und der Weltrekord Welle von Nazaré, die ziemlich genau vor der Felsnase bricht.
Foz do Arelho
Beachbreak
Beste Bedingungen: Kleiner NW – SW Swell, Ostwind, Low – Midtide
#Fortgeschrittene
Crowd Escape für Nazaré und Peniche
Foz do Arelho ist schon fast am Tor zu Peniche, hier treffen sich (wenn überhaupt) diejenigen, die das Weite und die leere Welle einer perfekten Barrel vorziehen. Die Lagune von Obidos (Ginjinha kaufen!) fließt an einigen Stellen ins Meer und hilft dabei, gute Sandbänke zu stabilisieren. Der frühe Morgen ist oft ein guter Tipp, weil der Strand ziemlich windanfällig ist.
Wetter und Conditions in Nazaré
Die beste Reisezeit zum Surfen in Nazaré
Hier wird nun deutlich, welchen Schwierigkeiten Surf-Guides mitunter ausgesetzt sind: Die beste Zeit, um Nazaré in der berühmten Verfassung von all den Bildern und Videos zu erleben, sind die Monate Dezember bis März.
Wer allerdings tatsächlich hier surfen möchte, kommt am besten im September. Dann sind die Nordwinde, die die Region oft plagen, weniger wahrscheinlich und es gibt fast immer genug Swell.
Anfänger finden auch im Sommer gute Bedingungen vor, sollten sich aber auch dann an eine Surfschule wenden: Nazaré und die Umgebung sind notorisch verströmt und es gibt viele einsame Strände.
Anfänger | Mai bis August |
Intermediates | Mai bis Oktober |
Experten | Oktober bis März |
Zum Zuschauen | November bis März |
Wer im Winter in der Region ist und sich das typische Spektakel nicht entgehen lassen will, der sollte immer mal wieder den Surf-Forecast checken. Bei 14 Sekunden Periode und 10 Fuß (ca. 3 m) Dünung (oder mehr!) lohnt sich die Anfahrt meist. Natürlich muss man auch auf den Wind achten.
Im Winter 22/23 gibt es wahrscheinlich wieder eine Tow Surfing Challenge, mit dem Contest versucht die WSL die Deutungshoheit über etwaige Weltrekorde zu behalten. Aber eine Show ist es schon.
Übersicht über die Klimadaten und die besten Surfmonate
Wer im Winter in Nazaré surfen geht, muss nicht nur einigermaßen verrückt sein, sondern auch recht kälteresistent. Die Wassertemperatur fällt nämlich bis auf etwa 12 Grad.
Wie sich das Wetter sonst so macht, kannst du der folgenden Tabelle entnehmen. Die Winter sind kühl und oft nass, die Sommer in den vergangenen Jahren heiß und zu trocken: 2017 und 2022 führte eine besonders lang anhaltende Dürre zu verheerenden Waldbränden in der Region.
Frühling | Sommer | Herbst | Winter | |
Luft | 18 °C | 25 °C | 22 °C | 14 °C |
Wasser | 15 °C | 19 °C | 18 °C | 13 °C |
Regentage / Monat | 11 | 3 | 9 | 14 |
Dünung | 3 Meter | 2 Meter | 3 Meter | 3 Meter + |
Surfbare Tage | 80 % | 60 % | 85 % | 75 % |
Neo | 4/3 + Booties | 3/2 | 3/2 | 4/3 + Booties + Haube |
Bewertung | Gut | Mittel | Top | OK |
Das Wetter in der Region Ribatejo ist mild, man kann sagen maritim. Die Sommer sind von Hitze geprägt, lassen sich allerdings des beständigen Nordwindes wegen gut aushalten.
Im Herbst gibt es die besten Chancen, warmes Wasser, Wellen und gutes Wetter unter einen Hut zu bringen. Nazaré selbst ist übrigens auch für Portugiesen ein beliebtes Urlaubsziel. Im Sommer liegen dann dicht an dicht wie die Sardinhas, die braunen Körper im Sand im Schutz der Felsklippe.
Ein Surftrip in die Region lohnt sich vor allem wegen der Nähe zu Peniche und Ericeira und auch das etwas trostlose Figueira da Foz hat im Winterhalbjahr einige spektakuläre Wellen zu bieten. Und natürlich lohnt sich ein Aufenthalt in Lissabon, zum Surfen und der Miradores wegen.
Der richtige Neoprenanzug für Nazaré
Wer sich nicht ganz sicher ist, welcher Neo mitkommen soll nach Nazaré, der kann hier noch einmal die Wassertemperaturen für die einzelnen Monate checken. Dabei sind die empfohlenen Dicken nur Anhaltspunkte.
Das persönliche Empfinden, Wind und auch Hunger haben einen starken Einfluss auf die gefühlte Kälte. Es gibt aber mittlerweile für alle Weltmeere Wetsuits. Unser umfangreicher Guide zu Neoprenanzügen geht noch etwas mehr in die Tiefe des Themas.
Monate(e) | Wassertemp. | Wetsuit |
Jan. + Feb. | 12 °C | 5/3 + Booties + Haube |
März + April | 13 °C | 5/3 + Booties + Haube |
Mai | 15 °C | 4/3 + Booties |
Juni + Juli | 18 °C | 3/2 |
August + Sept. | 20 °C | 3/2 |
Okt. | 18 °C | 4/3 |
Nov. | 17 °C | 4/3 |
Dez. | 15 °C | 4/3 + Booties |
Mit das Wichtigste ist, dass der Neoprenanzug richtig sitzt. Denn auch die dickste Schicht Neo bringt wenig, wenn dir das Wasser durch den Anzug spült.
Wer ernsthaft in Nazaré surft, ist meist mit einer aufblasbaren Prallschutzweste unterwegs und hat außerdem ein Team auf Jetskis für die Sichtung der Wellen und für die Sicherheit dabei.
Widerum (auch) für Durchschnittssurfer interessant sind Ohrstöpsel wie die Surf Ears, denn wer viel im kalten Wasser unterwegs ist, riskiert Entzündungen und auf Dauer das sogenannte Surfers Ear.
Die aktuellen Surf-Conditions in Nazaré
Nazaré ist keine normale Welle und schon gar kein normaler Big Wave Spot. Das hier die wahrscheinlich größten surfbaren Wellen des blauen Planeten anbranden, blieb trotz der Lage an einem Touristenort lange der Big-Wave Szene verborgen. Das Besondere ist die Sandbank, die sich vor der pittoresken Klippe ablagert und über der die Wellen brechen.
Dank des schmalen Tiefseegrabens, der genau darauf zeigt, werden die Wellen gerade hier so unglaublich groß, teilweise viermal größer als an den Stränden nördlich und südlich.
Der Praia do Norte ist aber auch ein fantastischer Beachbreak, jedenfalls zu den Gelegenheiten, in denen der Wind aus Osten kommt und der Swell sich zurückhält. Dabei treffen die Algorithmen der Forecast-Webseite selten ins Schwarze: Die rohe Gewalt der Welle ist einfach nicht vorgesehen. Wenn etwa 5 Fuß angesagt sind, kann man mit 10 rechnen.
Verlassen kann man sich bei einem ordentlichen Groundswell dafür darauf, dass regelmäßig gigantische Freaksets über die Bänke donnern und ein Bild hinterlassen wie ein Traktor im Schrebergarten.
Forecast Seiten wie Magicseaweed und Surf-Forecast liefern die Daten. Für die Interpretation ist neben dem Artikel zum Forecast-Lesen (linksstehender Tipp) auch etwas Wellenkunde sinnvoll.
Anreise nach Nazaré
Mit dem Flugzeug
Da Lissabon recht nahe liegt, ist die Anreise mit dem Flugzeug häufig die bequemste und günstigste Option.
Es ist sinnvoll, sich auf Portalen wie Skyscanner, Swoodoo oder Kayak regelmäßig auf dem Laufenden zu halten. Auch die Google Flugsuche ist eine wertvolle Ressource bei der Recherche möglicher Verbindungen.
Mit dem eigenen Camper nach Nazaré fahren
Egal ob mit dem eigenen Camper oder mit einem geliehenen Bulli – es steht zu befürchten, dass in den kommenden Jahren noch mehr Leute auf den Roadtrip-Trichter kommen. Macht aber auch Spaß.
Nazaré ist natürlich kein klassisches Ziel für die Unternehmung, dafür aber ein Pflichtstopp. Und ein Auto ist ohnehin fast für die ganze portugiesische Küste essenziell, mit Ausnahme vielleicht von Lissabon und mit Abstrichen Ericeira.
Köln – Nazaré: 2200 km
Reisetage: 3 – 5
Mautkosten: 130 Euro
Dieselkosten: 340 Euro
Die Anfahrt mit dem Camper ergibt natürlich nur bei einer langen Reisezeit wirklich Sinn. Wer nur 2 Wochen hat, fährt lieber zum Surfen nach Frankreich oder Spanien.
Klassischerweise ist Nazaré ein Zwischenstopp auf der Suche nach dem ewigen Sommer, auf dem Weg zur verheißungsvollen Algarve oder noch weiter zu den langen rechten Wellen von Taghazout.
Wer so weit in die Ferne fährt, sollte auf eine gute Absicherung achten. Pannenschutz ist das mindeste, aber auch die Mitgliedschaft in einem Automobilclub sei angeraten. Günstiger und besser als der ADAC ist übrigens der AvD. Und wer sich für die Verkehrswende stark macht, hat mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) einen guten Partner.
Deine Mobilität vor Ort
Bulli / Surfvan mieten in Nazaré
Die portugiesische Küste lässt sich unbestritten nur mit einem Auto oder Camper richtig absurfen.
Während Nazaré die perfekte Kulisse für Gladiatorenkämpfe ist, sind die für Intermediates interessanten Spots eine halbe Stunde nördlich und südlich. Neben dem Alentejo gehört die Beira Litoral etwas nördlich zu den eher ruhigen Küstenabschnitten für Surfer.
Huc sunt leones! schrieb man früher auf die weißen Flecken der Karte, da schläft man doch lieber im Camper als im Zelt. Der Hauptnachteil der Strände um Nazaré ist die Anfälligkeit für Wind. Mit dem Camper kann man schnell entfliehen und findet flexible Spots in Peniche oder in Figueira do Foz.
Lies gerne auch unseren Guide mit Tipps zum Camper mieten in Portugal, wenn das eine Option für dich ist.
Surfcamps & Co.
Nazaré ist nicht das typische Ziel für einen Surftrip. Trotzdem haben sich dank des Wellentourismus gleich mehrere Surfschulen angesiedelt. Und es gibt auch ein Surfcamp, sogar mit einem Big-Wave-Package.
Natürlich finden sich auch bei Airbnb zahlreiche Unterkünfte. Wer nur zum Surfen in die Region kommt, bucht sich wahrscheinlich besser in Peniche ein. Andererseits: Nazaré ist mitnichten nur der Wellen wegen ein schönes Ausflugsziel
Unser Tipp: Das Zulla Surfvillage Nazaré
Café, Hostel, Surfschule und Surfcamp. Das Zulla ist die Anlaufstelle für Pakete aus Unterkunft und Surfkurs. Natürlich kann man auch nur Material ausleihen oder für einen Pingado auf der Terrasse vorbeischauen. Etwas besonders ist das Big-Wave Package mit 2 Surf-Lektionen und einer Bootstour ins Line-Up der Giganten.
- Pakete
- Betten, Zimmer, Apaprtements
- Big-Wave-Package
- Das ganze Jahr offen
- lokaler Anbieter
- Woche ab 370 Euro
- kein echtes Surfcamp
- Kurse auf Englisch / Portugiesisch
- eher teure Surfkurse
Weitere Unterkünfte und Surfschulen in Nazaré
- Surfschule in Nazaré
- intensive Betreuung (max. 1:4)
- Unterkunft auf Anfrage
- Guter Surflehrer
- 10 2h Sessions für 210 Euro
- Surfschule in Nazaré
- Private Surfkurse
- Surfcoaching
- Waves for Change mit Garett McNamara
- Kurse auf englisch auf Anfrage
- Surfcamp in Foz do Arelho
- Unterkunft in Surhouse
- 2 min zum Strand
- Verschiedene Pakete
- Surfcamp ab 320 Euro / Woche
- Hostel in Nazaré
- Doppelzimmer oder Studio
- Top-Bewertung (9,8 auf booking.com)
- 400m zum Strand
- Ab ca. 15 Euro / Nacht
- Ferienhaus in Nazaré
- Direkt am Praia do Norte
- Sehr gut bewertet (9,3 auf booking.com)
- Terrasse mit Meerblick, Pool
- Ab etwa 60 Euro die Nacht für 5 Personen
Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und Free-Camping-Orte in Nazaré
In Nazaré gibt es zwei Campingplätze und im nahen Umland einige weitere. Um im Sommer den Andrang bewältigen zu können, sind viele der Plätze recht eng konzipiert.
Offizielle Wohnmobilstellplätze gibt es noch recht wenige. Dafür ist die Costa da Prata (Die Silberküste) auch wesentlich untouristischer und unverstellter als der erschlossene Süden.
Und außerhalb der Hauptsaison kann man an vielen Stränden direkt über dem Atlantik schlafen und mit dem Rhythmus der Sonne die Wellen genießen. Eine gute Übersicht über alle Arten von Stellplätzen bietet die Internetseite Park4Night, die es auch als App fürs Handy gibt.
OHAI Nazaré
Glamping im Kiefernwald
Holzbungalows, denen etwas containerhaftes anmutet, Glamping-Zelte auf kleinen Holzterrassen mit Bambusbalustrade, ein Schwimmbad mit Innen- und Außenbereich – das OHAI ist nicht unbedingt der typische städtische Campingplatz.
Es gibt aber auch normale Parzellen, die von günstig bis extrem teuer (HS: 18.07 bis 06.09) chargieren. Etwa drei Kilometer zum Strand und nach Nazaré. Am Campingplatz ist eine Bushaltestelle.
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Orbitur Valado
Gutes Preis/Leistungsverhältnis
Der Camping im Hinterland der Stadt ist durchaus zu empfehlen, auch wenn man auch hier vermeintlich einen Tick zu teuer ist.
Die Nachfrage nach dem Platz für eine oder zwei Nächte ist bei Nazaré einfach das ganze Jahr hoch. Schön gelegen unter Kiefern, zum Strand sind es etwa zwei Kilometer.
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Camping Silveira
Sehr schöner Camping im Hinterland
Zwischen den Bergen und dem Meer verortet sich selbst der sympathische Camping Silveira. Auch hier gibt es einige Bungalows, der Fokus liegt aber doch auf Zelten, dem echten Camping also. Sehr günstig, mitten im Wald (sagt ja der Name) und ruhig gelegen, ein Ort der Erholung.
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Colina do Sol
Großer Camping über den Klippen des Praia da Gralha
Terrassenförmig angelegt liegen die Stell- und Campingplätze hier in der Sonne über dem tosenden Atlantik. Um an den schönen Strand zu komen muss man eine gute Viertelstunde Fußweg einplanen. Ein schöner Platz, wenn es im Frühsommer noch nicht so heiß ist.
Direkt angrenzend ist Wings and Wives, ein Zelt-Hostel für Kitesurfer und Paraglider, denn letzteres geht an der Klippe sehr gut.
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Falca
Stellplatz an der Straße zum sonst ruhigen Strand
Etwas eigenwillig an der Straße liegt dieser kostenlose Stellplatz. Dafür gibt es ein edles und sehr gutes Fischrestaurant mit Meerblick nebenan. Und der sehr ruhige und wilde Strand wartet direkt hinter dem Strandabgang.
São Martinho do Porto
Dünenrennen wie in Arcachon
Schön gelegen ist der WoMo-Stellplatz von Sao Martinho do Porto. Die Nacht kostet 10 Euro pro Mobil, es gibt auch Toiletten und Duschen, allerdings nur eine jeweils für Männer und Frauen.
Ein Stopp ist auf jeden Fall zu empfehlen, auch wegen der tollen Düne, die den Platz und die PKW-Parkplätze vom Meer trennt. In der Hauptsaison besser vermeiden und besonders kinderfreundlich ist man hier auch nicht.
Praia do Norte
Direkt am berühmten Strand
Nördlich der markanten Klippe liegt der Praia do Norte, der Strand an dem das Monster lebt. Bisher werden hier Wohnmobile meist geduldet.
Entweder an der Straße parken oder wenn es nicht zu matschig ist auf dem Parkplatz am Ende der Straße. Hier stehen schon andere Surfer und wahrscheinlich auch die ein oder andere Satellitenschüssel mit Rädern.
Praia da Polvoeira
Beliebter Strand mit einigen schönen Haltebuchten
Nur in der absoluten Nebensaison geduldet. Im Sommer wird die Strandstraße auf besonders skurrile Art zugeparkt, aufgepasst. Südlich vom schönen Strand geht ein Panoramaweg aus Holz durch die Dünen, den man auf keinen Fall auslassen sollte.
Und am anderen Ende angekommen, der kleinen, Castelo genannten Felsnase, gibt es für Surfer noch ein besonders schönes Panorama zu entdecken.
Weitere Tipps für Nazaré
Surfshops
In der Umgebung von Nazaré gibt es eine einzigartige und etwas eigenwillige Auswahl zwischen Hard-Core-Bodyboardshop und dem Devolutionalienhandel zur Monsterwelle des Kulturzentrums.
H2O Surfshop Marinha Grande
Besagter Core-Bodyboard und Surfshop. Bei Deutschen, die mühsam das Aufstehen erlernt haben, ist Bodyboarden ja mitunter etwas verbrämt. Zu Unrecht!
Wer Beratung und faire Preise sucht, der ist jedenfalls bei H₂O richtig, 20 Jahre Erfahrung schreibt der Laden sich auf die Tür. Das Beste daran ist aber das Unaufgesetzte, Pure. Ein bisschen wie die Wellen in Nazaré vor 20 Jahren.
Sport Zone Nazaré
Wer noch einen Wetsuit sucht, sollte in der Sport Zone vorbeischauen. Und auch wer keinen sucht, zur Anprobe nämlich. Die Kette hatte Deeply im Programm, im Wasser erkennt man die Locals daran.
Selbst im Collective Surfshop an der Costa da Caparica bekommt man keinen Wetsuit verkauft, sondern Deeply empfohlen (und mit dem Code “milchplus” gibt’s bei Deeply jetzt 10 % Rabatt). Mehr zum Thema Wetsuits findest du übrigens in unserem ausführlichen Guide.
Nazaré Canyon Surfshop
An die Surfschule angeschlossener Shop mit Mode und Surfbedarf. Auch zum Material-Leihen eine gute Adresse!
Loja Praia do Norte
Hier findet man alle erdenklichen Nazaré Devotionalien, jedenfalls, wenn man den Ort mit der Welle assoziiert und nicht mit Nossa Senhora. Zwischenzeitlich ist auch die Qualität deutlich besser geworden, sowohl der Kleidung, als auch der Bilder darauf. Der offizielle Laden der Stadt Nazaré.
Sehenswürdigkeiten & Ausflugstipps
Wilde Tipps für flache Tage
Ausflug nach Coimbra
In Coimbra steht eine der ältesten Universitäten Europas. Seit 1290 begründet sie den Status der malerisch am Fluss Mondego gelegenen Stadt als Studentenstadt. Heute sind etwa 30.000 der 150.000 Einwohner Studierende. Besichtigen sollte man in jedem Fall die spektakuläre Biblioteca Joanina, die 1728 fertiggestellt wurde, aber natürlich auch deutlich ältere Werke beheimatet.
Der Panoramaweg bei Paredes
Zwischen dem Praia da Polvoeira und der Capela da Nossa Senhora da Vitória führt ein schöner Holzpfad durch die grünen Dünen oberhalb des Strandes. Besonders in der blauen Stunde vor dem Sonnenuntergang, mit einer Flasche JP oder so eine runde Sache.
Forte de Sao Miguel
Ohnehin ein spezieller Ort, der einem die Ohnmacht des Mensche vor der Natur aufzeigt, beheimatet das Fort auf der Klippe seit 2015 ein Mini-Museum zur berühmten Welle und das Interpretationszentrum zum Canyon von Nazaré, dem Tiefwassergraben. Ganzjährig geöffnet, Eintritt 1 Euro.
Santuário da Nossa Senhora da Nazaré
Nazaré ist auch und zuallererst ein Pilgerort. Das portugiesische Nazareth prunkt mit einer Kirche aus dem 17 Jh. (geht aber auf das 14 zurück), in der eine Marienstatue angebetet wird.
Der Marienkult ist so ausgeprägt, dass im September jährlich Pilgermassen anbranden wie Wellen an der Küste. Auch der Name des Ortes geht darauf zurück, Nossa Senhora, das ist eben Maria. Es gibt also noch einiges zu entdecken und zu besichtigen in Nazaré.
Oft gefragt
Wie groß sind die Wellen in Nazaré?
Wann ist die beste Zeit, um die Wellen in Nazaré zu sehen?
Wann ist die beste Zeit, um selbst in Nazaré zu surfen?
Wie kommt man am besten nach Nazaré?
Kann man in Nazaré surfen?
Was ist das Besondere an Nazaré?
Fazit
Wenn ein solcher Hype entsteht wie in Nazaré, dann ist eines gewiss: Man ist wiedermal zu spät gekommen.
Anders aber als in den Erzählungen vom Surferparadies Algarve oder den Wunderwellen Ericeiras ist das “zu spät” in Nazaré eigentlich ein Vorteil: Denn wann immer die Wellen es zulassen, kann man sich mittlerweile auf die verrückte Nazaré Crew verlassen. Wer im Winterhalbjahr in Lissabon und Umgebung ist, sollte also den Forecast verfolgen, um für einen Ausflug bereit zu sein.
Im Sommer ist Nazaré ein beliebter Urlaubsort und recht voll. Dafür kann man dann auch selbst einmal ein paar Wellen am berühmten Praia do Norte anpaddeln. Egal wann, ein Ausflug lohnt sich unbedingt. Wusstest du, dass Stanley Kubrick Nazaré für eine Reportage fotografiert hat?
Es ist aber auch ein Tanz auf dem Vulkan und fast ein Wunder, dass bisher kein Surfer für immer in den Wellen geblieben ist. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass der Surfzirkus weiterzieht.
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