Wie wir testen

Das Paradox der individuellen Identifikation mit Massenmarken

Eine durchaus etwas abschweifende Einleitung, die du gerne überspringen kannst, wenn du wegen unseres Test-Kodex hier liest.

Surfen wird in Deutschland häufig immer noch als eine Philosophie des Lebens verklärt. Am liebsten natürlich von den Firmen, die ihre Produkte immer auch über Emotionen vermarkten. Aber auch von Bloggern wie uns und von euch Lesern ein Stückweit auch.

Das geht zurück bis zu Ikonen des Surfbum-Lebens wie Miki Dora oder Greg Noll, später zu Freigeistern wie Donavon Frankenreiter oder Shane Dorian. Und sogar der aktuell beste Surfer der Welt (John John Florence) ist eher introvertiert und nutzt jede Chance den Medien und der Welt zu entkommen. Allerdings: Alles Männer, einige streitbar, letztlich immer eher auf der Flucht vor einem bürgerlichen Leben als auf der Suche nach der Freiheit. Wobei, wer weiß das schon. Jedenfalls verdiente die Surfindustrie damals nicht besonders viel an Surfern wie Dora oder Noll, an den Typen also, die wirklich und wahrhaftig nur Surfen wollten.

Aber eben mit ihnen und ihrem Image. Und das geht so: Die Konsequenz ein Leben für das Surfen herzugeben (Surfgauner Dora) oder das Talent vom Surfen zu leben (JJF) haben die wenigsten. Aber mit den richtigen Gesten und vor allem T-Shirts, Sonnenbrillen und Uhren können wir uns alle ein bisschen wie Dora oder Florence fühlen. Das der eine den Leuten die Brieftaschen geklaut hat und der andere seine Freizeit analogen Kameras opfert, passt ins Bild und entspricht doch überhaupt nicht der permanenten guten Laune, die die Surfwelt vor sich her trägt.

Was kann ein Produkttest leisten?

Warum du keine kostenlosen und objektiven Produkttests im Netz findest.

Die übergeordnete Frage ist doch: Taugt das Ding etwas? Und direkt anschließend: ist es den Preis wert; oder im Gegenteil, ist es trotz des günstigen Preises ein gutes Produkt? Dummerweise haben die Tester fast immer ein Interesse an einem guten Testbericht: Sei es, dass die Firmen ihnen weiterhin Produkte zur Verfügung stellen, sei es, dass sie für die Tests bezahlt werden. Letzteres ist natürlich nur noch PR aber auch die erste Variante macht es schwierig, ein Produkt objektiv zu bewerten. 

Die Alternative ist natürlich ein Produkt gezielt für einen Test zu kaufen. Das können und wollen sich aber die wenigsten Blogs oder Magazine leisten. Denn dann müssten die Leser für die Tests bezahlen. Gut darin ist zum Beispiel die Stiftung Warentest. Leider haben die aber noch nicht Surfartikel für sich entdeckt.

Für uns gehören Produkttests ganz klar zur Arbeit von milchplus.de. Weil wir uns natürlich auch für Produkte interessieren und dafür, ob die etwas taugen. Und weil wir die Möglichkeit haben, zu testen. Also versuchen wir, Produkte zu testen, von denen wir erwarten, dass sie gut abschneiden. Aber natürlich klappt das nicht immer und eigentlich sind es ja genau diese Tests, die wirklich interessant sind für die Leser. 

Was wir für gute Testberichte machen

Wie wir bei milchplus.de testen: Beim notieren von Eindrücken
Hier werden die Surfbedingungen notiert. / Juli Wey für milchplus.de
  1. Wir versuchen nur sinnvolle Produkte zu testen.
  2. Wir machen immer deutlich, ob wir die Produkte von den Firmen bekommen oder selber gekauft haben.
  3. Wir testen so ausführlich wie nötig und möglich
  4. Wir sind da: schreibt uns Kommentare und Fragen
  5. Wir machen Updates: Die erste Bewertung ist eine wichtige Momentaufnahme. Wichtiger ist aber, ob sich das Zeug auch bewährt.
Luca Brück

Luca ist ein Tee trinkender Surfrabauke aus dem Schwarzwald. Seine Brötchen, den Tee und die Surfboards verdient er als Journalist und Blogger. Aktuell lebt und schreibt Luca in Essen im Ruhrgebiet.

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