Und noch ein “Arbnb für Wohnmobile” – diesmal aus Holland. Goboony hat aber einige der Fallstricke erkannt und macht vieles besser. Durch detaillierte Abfragen der Vermieter und Mieter versucht die Plattform Mieter und Vermieter ideal zu verkuppeln, sozusagen. Trotzdem gibt es die Probleme, die alle Plattformen haben: Recht hohe Preise und ein gewisses Restrisiko – für beide Seiten.
Überblick zu Goboony
Kategorien 1–6 wie oben 👆
🤩 Kundenzufriedenheit (8.5/10): Die Kundenzufriedenheit ist – für eine Privat-Vermietplattform – sehr gut. Allerdings gibt es die üblichen Probleme: Hohe Provisionszahlungen, wenig Support bei Auseinandersetzungen (Goboony darf als Vermittler auch gar nicht eingreifen, aber das sagen sie vorher auch nicht), problematische Fahrzeuge und eine geringe Antwortrate auf Buchungsanfragen. Die Plattformfunktionen werden aber als sehr gut beschrieben: Suchen, filtern, buchen / anfragen.
💁♀️ Servicepauschale / Inklusivleistungen (6.0/10): Goboony erhebt eine Servicepauschale von saisonabhängig 17,5-19,5 % des Mietpreises und zusätzlich eine Buchungsgebühr von 35 € (bis 5 Tage) oder 50 € (mehr als 5 Tage). Zusätzlich können die Vermieter noch eine Reinigungskostenpauschale einstellen, das ist aber selten. Die Inklusivleistungen unterscheiden sich von Vermieter zu Vermieter, oft sind die Camper gut ausgestattet.
✅ Versicherung (7.5/10): Die Flottenversicherung hat einen SB von 1500 € (pro Schaden). Dieser ist mit der “Sorgenfrei-Reisen-Versicherung” auf 150 € reduzierbar, allerdings nachgelagert. Die Versicherung deckt übliche Schäden ab, exkludiert sind z. B. Reifen und Glasschäden.
🚌 Fahrzeugauswahl & Qualität (9.0/10): Goboony hat in Deutschland circa 700 Camper gelistet, in ganz Europa sind es (mit der Schwesterfirma Yescapa gemeinsam) ca. 30.000. Die Camper sind in plattformtypischem Zustand von neu bis Oldtimer.
🗒️ Stornierungsbedingungen (5.5/10): Der Vermieter stellt “normal” oder “flexibel” ein, bei der Buchung ist sichtbar, was gilt. Normal/flexibel: 6 Wochen vor der Reise 15/15 % Gebühr, 14 Tage 25/15 %, 7 Tage 50/30 %, 1 Tag 70/50 %, danach 100/80 % – in jedem Fall zahlbar ist die Service/Buchungsgebühr, d. h. circa 23 bis 30 % – diese geht an Goboony. Das ist so üblich wie mies, die Plattform verdient u.U. so doppelt. Die Storno-Bedingungen finden sich hier (PDF).
💲Preise (7.0/10): Das Preisniveau ist tendenziell eher hoch und geht von ca. 60 bis 200 Euro / Nacht.
Weitere getestete Kategorien 7–10
🧭 Standorte (–): Goboony ist in ganz Europa vertreten, teilweise durch das Schwesterunternehmen Yescapa (hier im Test).
🕐 Übergabezeiten (–): Sind mit dem jeweiligen Vermieter abzuklären, in der Regel aber flexibel.
☎️ Kundenservice / Erreichbarkeit (7.5/10): Als Plattform ist Goboony bemüht, mögliche Konfliktpunkte zu entschärfen, zum Beispiel sieht der Mustermietvertrag Regelungen für Kosten bei Schäden vor. Wenn es dann aber zu Problemen kommt, fühlen sich Mieter wie Vermieter oft alleingelassen, weil Goboony in vielen Fällen nicht helfen kann. Kurzgesagt: Der Service ist für eine Plattform sehr gut, manchmal reicht aber auch das nicht.
Nützliche Informationen für Goboony:
Miete von 25 bis 74 Jahren, min. 3 Jahre Führerschein, Goboony vermittelt die Buchungen nur, die Buchungsgebühr beträgt bis zu 19,5 % plus! 35/50 € je nach Reiselänge.
Disclaimer: Wir haben uns für Euch durch die AGB gewühlt, das Helpcenter und diverse Interviews. Außerdem haben wir über Goboony zu Testzwecken Acoounts angelegt und Camper gebucht. Dieser Text speist sich durch eine umfangreiche und gewissenhafte Recherche. Trotzdem kann er fehlerhaft sein und/oder nicht aktuell. Bitte prüfe die jeweiligen Vermietbedingungen vor einer Miete genau!
Goboony Gutscheincode
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Wie funktioniert Goboony?
Goboony ist eine Plattform für die sogenannte private Camper-Miete. Vermieter inserieren ihre (überwiegend) privaten Camper, Wohnmobile und Wohnwagen dann, wenn sie sie nicht benötigen. Mieter können das Angebot mit zahlreichen Filtern sortieren und finden vor allem immer ein Wohnmobil in der Nähe.
Die Idee ist super – sowie beim Vorbild Airbnb eben auch. Allerdings gilt es, auch die möglichen Fallstricke zu beachten: Wenn das Wohnmobil ausfällt, steht man als Mieter eventuell mitten in der Urlaubssaison ohne Alternative da. Und als Vermieter schuldet man u.U. Provisionen.
Vor allem tragen die Nebenkosten der Plattformökonomie – Provisionen, IT & Versicherung dazu bei, dass die Camper kaum günstiger sind, als bei professionellen Vermietern.
So besondere Camper wie bei Goboony sucht man bei professionellen Vermietern aber vergeblich!
Goboony Bewertung: Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
- Sehr viele private Camper
- Sehr gute Website
- Gute Beratung
- Liebevoll ausgestattete Camper
- Passable Stornierungsbedingungen
- Gutes “Matchmaking”
- Vor Kauf testen von exakten Modellen möglich
- Gar nicht so günstig
- Ausfallrisiko
- Kosten könnten transparenter gemacht werden
Was hat Goboony mit Yescapa zu tun?
Die beiden Plattformen haben im Sommer 2023 die Absicht bekannt gegeben, zu fusionieren.
Goboony hat dabei Camper in Nordeuropa, Yescapa eher in Südeuropa. Gemeinsam kommen die Plattformen eigenen Angaben zufolge auf über 30000 Camper.
Wer auf einer der Seiten Camper sucht, wird je nach Zielland auf die andere Plattform verwiesen. Es ist aber wahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit (2026 oder später) beide Plattformen zu einer neuen Marke verschmelzen.
Dabei sind auch weitere Übernahmen geplant. Zunächst erhöht sich so die Reichweite und auch die Verfügbarkeit von Campern. Wenn eine Plattform einen Markt vollständig beherrscht, wird es aber – siehe wieder Airbnb – meist teurer, für Mieter und Vermieter.
Camper mieten bei Goboony
Wie funktioniert die Camper-Miete?
Zunächst filtert man mit einer sehr übersichtlichen Suchmaske die Ergebnisse. Dafür gibt man das Reiseziel ein, entweder nur das Land, oder die Stadt und die Reisedaten (es ist auch möglich, ohne Daten zu suchen).
Dann kann mit weiteren Filtern fein justiert werden: Die Preisspanne, Haustiermitnahme, Kilometerpauschale, Fahrzeugtyp & Ausstattung und so weiter.
In den Ergebnissen öffnet man dann interessante Camper mit einem Klick und sieht die Ausstattungsdetails, alle Fotos, eine Beschreibung, Hausregeln & Mietbedingungen – eben alles, was man zur Miete wissen muss.
Geht man nun auf “unverbindlich reservieren”, muss man einige Informationen zu seiner Reise übermitteln. Diese Abfrage ist wesentlich detaillierter als bei Konkurrenten. Man gibt auch an, wie viel Erfahrung man schon mit Campern hat.
Das hat etwas von einer Dating-Plattform und nervt, ist aber eigentlich eine sehr gute Sache: Die meisten Probleme bei der privaten Miete entstehen, weil die Erwartungen von Mietern und Vermietern zu weit auseinandergehen. Durch die Abfrage werden schlechte “Matches” verhindert.
Blöd für Mieter ist, dass dieses System auch zu mehr Absagen an Mietanfragen führt, nämlich dann, wenn die Nachfrage hoch ist, zum Beispiel in den Sommerferien.
Wenn der Vermieter der Anfrage zustimmt, musst Du noch die Anzahlung leisten. Erst dann ist die Buchung wirklich verbindlich.
Die Fahrzeugübergabe findet nach Absprache statt: Es ist sinnvoll, sie bei Tageslicht zu machen! Dabei gehst Du mit dem Vermieter das sogenannte GoFormular durch – ein Übergabeprotokoll, in dem Vorschäden und besondere Vereinbarungen notiert werden.
🚌 Bei Goboony muss die Kaution vorab überwiesen werden (und wird nicht nur auf der Kreditkarte geblockt). Ansonsten sind die Abläufe wie bei jeder Vermietung.
Wo kann ich überall Camper mieten?
Durch die Partnerschaft mit Yescapa kommt Goboony auf ca. 30000 Camper insgesamt. Goboony selbst ist vor allem in den Benelux-Staaten, Deutschland und Italien tätig.
Wie ist die Versicherung?
Die Flottenversicherung von Goboony beinhaltet eine Vollkaskoversicherung für den exakten Zeitraum der Miete – auch deshalb ist es übrigens sehr wichtig, Mietfahrzeuge pünktlich zurückzugeben.
Der Selbstbehalt, der bei jedem Schaden neu anfällt, beträgt 1500 €, das ist im Moment eine übliche Summe. Zu bemerken ist hier noch, dass die Vermieter alle Schäden, die über den SB hinausgehen (aber grundsätzlich abgedeckt sind) zunächst vorstrecken müssen.
Die Ausgaben müssen dann nachgewiesen und von Goboony zurückgefordert werden. Ein Kostenvoranschlag reicht nicht aus. Im Fall eines Unfalls kann das schnell zu einem größeren Problem für den Vermieter werden. Wir beschreiben das hier im Mietabschnitt, damit man auch als Mieter einen Einblick in die Abläufe bekommt.
Es ist in vielen Fällen möglich, eine Zusatzversicherung für den Selbstbehalt abzuschließen. Der neue SB sind dann 150 € pro Schaden. Die Kaution wird ebenfalls auf 150 € reduziert. Die Zusatzversicherung ist mit der Buchungsbestätigung abschließbar und auch später zubuchbar.
Die Versicherungsbedingungen sind von Land zu Land unterschiedlich, prüfe sie jeweils genau auf den Fahrzeugdetailseiten und durch Nachfragen.
Wie sind die Kosten bei Goboony?
Die Mietkosten sind abhängig vom Fahrzeug und von der Saison – und etwas auch von der Kalkulation der Vermieter. Es ist immer noch möglich, ein Schnäppchen zu finden, die Regel ist es aber nicht.
Das liegt auch an den Nebenkosten: Von 100 € Tagesmiete bleiben nur rund 60 beim Vermieter – abhängig von der Saison und der Mietlänge.
Die Tabelle enthält nur geschätzte Werte. Die Buchungsgebühr beträgt bei Reisen bis 5 Tagen 35 € und darüber 50 €.
Zusätzlich fällt aber noch eine Gebühr von “bis zu 19,5 %” an – laut Goboony je nach Saison.
Grundpreis pro Tag | 60 € |
Provision (“Servicegebühr”) | ca. 12 € |
Buchungsgebühr | ca. 7 € (bei einer Woche) |
Versicherung | ab 16 € |
Gesamt | ca. 100 € |
Bei einer 1-wöchigen Miete ist der Provisionsanteil demnach bei geschätzten 30 % – eventuelle Provisionsvereinbarungen mit dem Versicherer Allianz nicht eingerechnet.
Diese Aufstellung erklärt, warum es kaum wirkliche Schnäppchen zur Miete gibt. Das ist mittlerweile bei allen Plattformen ähnlich.
Camper vermieten mit Goboony
Lohnt es sich?
Ja, es kann sich lohnen, über Goboony zu vermieten. Das sieht man zum Beispiel auch daran, dass auch einige professionelle Vermieter mittlerweile auf der Plattform sind.
Die Abwicklung ist für Vermieter sehr angenehm und es lassen sich sehr detaillierte Mietbedingungen erstellen. Zusammen mit den umfangreichen Anfragen der Mieter kann man sich als Vermieter die Mieter aussuchen – eine sehr angenehme Sache, die sonst nicht möglich ist (oder mit mehr Aufwand).
Dafür sind die Kosten recht hoch, die die Mieter zahlen: Die Provision der Plattform wird als Buchungsgebühr erhoben und beträgt geschätzte 25 bis 30 % (17,5-19,5 % plus 35 bis 50 Euro Buchungsgebühr). Dadurch bleibt vom Tagesmietpreis natürlich wenig hängen.
Kalkuliert man nun noch die Abnutzung und den Aufwand mit ein, muss man sich erneut fragen: Lohnt sich das noch?
Dabei ist es natürlich eine grundsätzliche Frage, ob man sein Wohnmobil überhaupt Fremden anvertrauen möchte.
Übrigens haben wir einen sehr ausführlichen Artikel zum Camper vermieten geschrieben – die Punkte, die es zu beachten gilt, sind bei allen Plattformen nämlich ausgesprochen ähnlich.
Wie das Vermieten mit Goboony funktioniert
Zunächst muss man den Camper anlegen. Das geht über ein Formular und ist sehr einfach.
Goboony bietet trotzdem schon hier telefonische Unterstützung an.
Man sollte sich für das Ausfüllen aller Punkte einige Zeit nehmen und vorab überlegen: Was möchte ich eigentlich für Mieter? Was muss ich mindestens verdienen? Solche Punkte.
Ist das Fahrzeug angelegt, kommt der Buchungskalender. Hier trägt man ein, wann der Camper buchbar sein soll.
Man kann und darf seinen Camper natürlich auf zahlreichen Plattformen inserieren. Aber das macht es nicht leichter, den Buchungskalender aktuell zu halten.
Goboony prüft das Inserat und gibt es frei – jetzt kann der Camper gefunden und angefragt werden. Buchungen kommen aber erst mit deiner Zustimmung und der dann fälligen Anzahlung zustande.
Für die Übergabe musst Du das Fahrzeug natürlich vorbereiten – entsprechend deiner eigenen Vorgaben aus der Anzeige, also zum Beispiel die Gasflaschen befüllen, volltanken, den Camper reinigen und den Inhalt prüfen.
Sobald die Übergabe durchgeführt wurde, erhältst Du von Goboony den Mietpreis, abzüglich der Gebühren.
Übrigens: Ob Du für die Vermietung ein Gewerbe anmelden musst, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Solange Du nicht über deine Fixkosten kommst, wohl eher nicht. Aber klär diesen Punkt unbedingt vor der Vermietung ab.
Noch mehr Informationen haben wir dir in unserem Text zum Camper vermieten aufbereitet – lies gerne dort weiter!
Die Provision bei Goboony
Goboony berechnet dem Reisenden für jede Buchung eine Servicegebühr von bis zu 19,5 % (in den Monaten Juni, Juli und August, sonst 17,5 %), sowie zusätzlich eine feste Buchungsgebühr von 35 € für Reisen von 5 Tagen oder weniger und 50 € für Reisen von 5 Tagen oder mehr.
Als Vermieter hat man keine weiteren Gebühren, außer für die Versicherung. Aber ob nun die Mieter oder die Vermieter die Provision zahlen, ist unerheblich für das Ergebnis.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch noch: Wenn Du als Vermieter eine oder mehrere Buchungen absagen musst, musst Du unter Umständen diese Provisionen an Goboony zahlen.
Und auch bei Stornierungen durch den Mieter erhält Goboony die vollen Gebühren, während für die Vermieter nur der Rest bleibt.
Erfahrungen mit Goboony
Von Mietern
Rezensionen zu Goboony kann man zum Beispiel bei Trustpilot lesen. Das Unternehmen hat hier für alle wichtigen Länder in Europa eigene Bewertungskonten – deutsche Bewertungen sind hier zu finden.
Viele Mieter sind sehr zufrieden mit dem “Suchen & Buchen”, also der Website an sich.
Durch die vielen Vermietungen und weil einige Camper schon älter sind, ist klar, dass es auch zu Problemen kommen kann:
Im allgemeinen wird der Service aber gelobt. Die Gebühren empfinden aber die meisten Kunden als sehr hoch:
Eine weitere gute Adresse, um sich einzulesen, ist GoogleMaps: Für den Stammsitz von Gooboony in Holland gibt es einige Bewertungen.
Von Vermietern
Auch Vermieter schreiben auf Plattformen wie Trustpilot über ihre Erfahrungen:
Dieser professionelle Vermieter aus England macht sich Sorgen, dass die hohen Servicegebühren der Plattform Mieter abschrecken könnten:
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